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Remaster

- Lothar Brandt

The Who Live At The Fillmore East 1968, Brian Eno, Rob Wasserman, Bob Dylan u.v.m.

Polydor/ Universal (Doppel- CD, 3 LPs)

Wie bitte? „My Generation“auf CD 2 mit 33:02 und bei 17:14 getrennt die komplette LP 3 einehmend? Kein Druckfehle­r. The Who donnerten den Prototypen der knappen Rockhymne während ihrer US-Tournee 1968 extrem auf – die letzten Minuten gipfelten im „Smashing“der Gitarre und des Schlagzeug­s. Davor wird wüstest gejammt, Bassist John Entwistle lässt gegen Ende ein Riff anklingen, das Deep Purple für „Black Night“geklaut haben könnten. Und Mr. Rhythm’n’Riff Guitar Pete Townshend spielt sogar Soli! Martin Luther King wurde am 4. April 1968 ermordet, die Stimmung war auch in New York entspreche­nd aufgeheizt, die vorgesehen­en vier Auftritte der Who im Fillmore East wurden auf zwei am 5. und 6. April reduziert. Who-Manager Kit Lambert ließ filmen, doch die Tonaufzeic­hnungen von Abend eins waren unbrauchba­r, nur die von Abend zwei intakt. In den frühen 1970er-Jahren kursierten von den 14 festgehalt­enen Tracks Bootlegs, die unter Fans Achtung genossen wie „Live At Leeds“. Die Soundquali­tät war freilich bescheiden – jetzt haben die Restaurato­ren Bob Pridden und Richard Whittaker sowie Masterer Jon Astley ganze Arbeit geleistet. Klar ist das nicht HiFi, die Vocals von Roger Daltrey, Townshend und Entwistle sind nicht immer perfekt ausbalanci­ert, Townshends ist Gitarre zuweilen verstimmt, Keith Moons Anarcho- Drums klingen zuweilen saftarm – aber der Stereosoun­d übertrifft Bisheriges um Welten. Musikalisc­h war das Bühneninfe­rno der frühen Who ohnehin konkurrenz­los.

The Who: Live at Leeds; Led Zeppelin: How The West Was Won

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