Test Mytec Liberty DAC
Die Gehäusegröße sagt selten etwas über die Qualität im Inneren aus. Der Liberty DAC von Mytek ist recht klein, bietet aber aktuelle Technik, MQA-Decoder inklusive.
Ein DAC für alle Fälle
Das sieht man auch selten: „Designed in USA, made in Poland“. Allein daran erkennt man schon, dass Mytek andere Weg geht. Der Gründer, Geschäftsführer und langjährige Toningenieur Mihal Jurewicz stammt aus Polen, lebt aber in New York und dort betreibt er sein Entwicklungslabor. Normalerweise entstehen bei Mytek professionelle Audioprodukte, die ihre Fans in Tonstudios rund um die Welt haben. Mit dem Liberty DAC will Mytek nun ganz gezielt den HiFi- Markt ansprechen. Dennoch sieht und merkt man dem kleinen Kästchen an, dass es mit jeder Faser seines Daseins professionellen Hintergründen entspringt. Das beginnt schon beim Gehäuse, das nicht nur aus stabilem Stahlblech mit kräftiger Alufront besteht, die Abmessungen entsprechen außerdem einer 19-Zoll- Höheneinheit und in der Breite beansprucht der DAC genau ein Drittel eines 19-Zoll- Einschubs. Drei davon ne beneinander gehen also exakt in einen Rack- Einschub. Dazu passt die Möglichkeit, 12 Volt extern als alternative Spannungsversorgung einzuspeisen, denn in Studio- Racks gibt es oft eine separate, stabilisierte Spannungsversorgung für Effektgeräte. Da spart man sich jede Menge 230-Volt- Steckdosen. Selbst Batteriebetrieb wäre damit möglich. Der Regler an der rechten Gehäusfrontseite dient nicht nur zum Einstellen der Lautstärke, sondern auch als Ein/ Ausschalter (Longpress) und als Quellenumschalter (kurz drücken). Sechs RGBLEDs geben Auskunft über den Betriebszustand. Die LED ganz links leuchtet normalerweise orangefarben, bei
DSD- Material wird sie weiß, bei MQA grün. Die anderen fünf LEDs sind mehrfach belegt. Dreht man den Regler, zeigen sie den Volumenlevel an, wobei sie mehr als nur fünf Stufen abbilden, denn die jeweils rechte LED leuchtet entweder in unterschiedlicher Helligkeit oder Farbe. Per Software- Kontrollpanel für PC oder Mac kann man das Verhalten umschalten und sogar die Farbe festlegen, in der die LEDs leuchten sollen. Nach ein paar Sekunden schalten sich die LEDs ab und zeigen die beschriftete Eingangsquelle an. Derer gibt es viele: USB, zweimal S/PDIF- Koax und ein optischer TOSLink- Eingang stehen bereit. Auch eine XLR- Buchse mit AES- Eingang fehlt nicht. Regelbare analoge Ausgänge gibt es als Cinch und (ebenfalls typisch für professionelle Umgebungen) als 6,3mm-Stereoklinke, symmetrisch beschaltet. Damit ist der Liberty für meisten Anschlussfälle gewappnet. Nicht zuletzt ist auch noch ein amtlicher Kopfhörerausgang an Bord, dessen Reglung allerdings stets parallel zu den Hochpegelausgängen erfolgt. Er lässt sich leider nicht sparat einstellen. Zum Klang: Der Liberty DAC setzt auf einen ESS- D/A-Wandler. Der Sabre 32 ES9018K2M lieferte im Test einen störungsfreien, fein differenzierten Klang, der alles aus den zugespielten digitalen Signalen herausholte. Große Klasse!
Kurze Wege und klarer Aufbau