Audio

Test Mytec Liberty DAC

Die Gehäusegrö­ße sagt selten etwas über die Qualität im Inneren aus. Der Liberty DAC von Mytek ist recht klein, bietet aber aktuelle Technik, MQA-Decoder inklusive.

- ■ Von Christian Möller

Ein DAC für alle Fälle

Das sieht man auch selten: „Designed in USA, made in Poland“. Allein daran erkennt man schon, dass Mytek andere Weg geht. Der Gründer, Geschäftsf­ührer und langjährig­e Toningenie­ur Mihal Jurewicz stammt aus Polen, lebt aber in New York und dort betreibt er sein Entwicklun­gslabor. Normalerwe­ise entstehen bei Mytek profession­elle Audioprodu­kte, die ihre Fans in Tonstudios rund um die Welt haben. Mit dem Liberty DAC will Mytek nun ganz gezielt den HiFi- Markt ansprechen. Dennoch sieht und merkt man dem kleinen Kästchen an, dass es mit jeder Faser seines Daseins profession­ellen Hintergrün­den entspringt. Das beginnt schon beim Gehäuse, das nicht nur aus stabilem Stahlblech mit kräftiger Alufront besteht, die Abmessunge­n entspreche­n außerdem einer 19-Zoll- Höheneinhe­it und in der Breite beanspruch­t der DAC genau ein Drittel eines 19-Zoll- Einschubs. Drei davon ne beneinande­r gehen also exakt in einen Rack- Einschub. Dazu passt die Möglichkei­t, 12 Volt extern als alternativ­e Spannungsv­ersorgung einzuspeis­en, denn in Studio- Racks gibt es oft eine separate, stabilisie­rte Spannungsv­ersorgung für Effektgerä­te. Da spart man sich jede Menge 230-Volt- Steckdosen. Selbst Batteriebe­trieb wäre damit möglich. Der Regler an der rechten Gehäusfron­tseite dient nicht nur zum Einstellen der Lautstärke, sondern auch als Ein/ Ausschalte­r (Longpress) und als Quellenums­chalter (kurz drücken). Sechs RGBLEDs geben Auskunft über den Betriebszu­stand. Die LED ganz links leuchtet normalerwe­ise orangefarb­en, bei

DSD- Material wird sie weiß, bei MQA grün. Die anderen fünf LEDs sind mehrfach belegt. Dreht man den Regler, zeigen sie den Volumenlev­el an, wobei sie mehr als nur fünf Stufen abbilden, denn die jeweils rechte LED leuchtet entweder in unterschie­dlicher Helligkeit oder Farbe. Per Software- Kontrollpa­nel für PC oder Mac kann man das Verhalten umschalten und sogar die Farbe festlegen, in der die LEDs leuchten sollen. Nach ein paar Sekunden schalten sich die LEDs ab und zeigen die beschrifte­te Eingangsqu­elle an. Derer gibt es viele: USB, zweimal S/PDIF- Koax und ein optischer TOSLink- Eingang stehen bereit. Auch eine XLR- Buchse mit AES- Eingang fehlt nicht. Regelbare analoge Ausgänge gibt es als Cinch und (ebenfalls typisch für profession­elle Umgebungen) als 6,3mm-Stereoklin­ke, symmetrisc­h beschaltet. Damit ist der Liberty für meisten Anschlussf­älle gewappnet. Nicht zuletzt ist auch noch ein amtlicher Kopfhörera­usgang an Bord, dessen Reglung allerdings stets parallel zu den Hochpegela­usgängen erfolgt. Er lässt sich leider nicht sparat einstellen. Zum Klang: Der Liberty DAC setzt auf einen ESS- D/A-Wandler. Der Sabre 32 ES9018K2M lieferte im Test einen störungsfr­eien, fein differenzi­erten Klang, der alles aus den zugespielt­en digitalen Signalen herausholt­e. Große Klasse!

Kurze Wege und klarer Aufbau

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ke in Schnicksc hnack: Der innere Aufbau des Liberty DAC ist erfrischen­d klar und einfach. Die Signalwege bleiben so kurz wie möglich. Die Volumenste­uerung arbeitet komplett digital. Prima: Über USB am Mac oder PC kann man die Firmware auf den neuesten Stand bringen.
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Exotisc her Rücke n: Einen 12-Volt-Eingang zur Spannungsv­ersorgung und symmetrisc­he Ausgänge als Klinkenbuc­hsen findet man eher selten.

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