Meisterstücke Gespielt von den Meistern selbst
Genies wie Debussy spielen ihre eigene Musik auf dem Klavier! Einst aufgenommen mit der Welte-Mignon-Technik, heute brillant hörbar gemacht von Tacet: Unsere Heft-CD präsentiert 75 Minuten lang Meisterstücke.
Diese CD ist ein Leckerbissen: Die Welte-Mignon-Technik lässt uns hören, wie Mahler oder Debussy ihre eigenen Werke spielen – in bester Tonqualität dank Tacet Musikproduktion
1. SergeJ Rachmaninow Prélude op. 23 Nr. 5
Vladimir Horowitz, Klavier (aus dem Album „Vladimir Horowitz“, Tacet 138) Im September 1925 wanderte der 1903 in Russland geborene Piainist Vladimir Horowitz aus und gelangte per Schiff nach Deutschland. Im Januar 1926 gab er in Berlin sein Debüt und erreichte im selben Monat den Durchbruch mit einem Konzert als Einspringer in Hamburg. Bereits im Dezember 1927 schiffte er sich nach Amerika ein. Vermutlich im Herbst, spätestens im Dezember 1926 entstanden die Welte-Aufnahmen, die frühesten Tondokumente des Vladimir Horowitz.
2. Gustav Mahler Ging heut‘ morgen übers Feld Gustav Mahler, Klavier
(aus dem Album „Mahler, Reinecke, Grieg“, Tacet 179)
Wie von vielen anderen Komponisten und Pianisten auf dieser CD gibt es auch keine akustischen Aufnahmen von Gustav Mahler. Er starb lange, bevor die Aufnahmetechnik so weit war, sein Spiel in ausreichender Qualität aufzuzeichnen. Deshalb sind dies die einzigen Tonaufzeichnungen von Mahler. Er war zeit seines Lebens kaum als Komponist bekannt, sondern nur als Dirigent, etwa als 1. Kapellmeister und Direktor der Wiener Hofoper von 1897 bis 1907. 1908 zog es ihn nach Amerika, wo er 1911 starb. Die Welte- Aufnahmen spielte Mahler noch in Europa ein, am 9. November 1905 im Leipziger Studio von Welte.
3. C. Debussy Préludes Vol. 1, La cathédrale engloutie
Claude Debussy, Klavier (aus dem Album „Debussy and Ravel“, Tacet 166) Zeitgenossen berichten, Debussy sei mit Aufnahmen seiner Musik durch andere Pianisten fast niemals vollständig zufrieden gewesen. Auch deshalb ist es ungemein interessant anzuhören, wie er sich die Darstellung seiner Werke vorstellte. Debussy komponierte die zwei Bände der Préludes von 1909 bis 1913. Während dieser Zeit spielte er eines davon, „Die versunkene Kathedrale“, bei Welte ein. Debussy starb 1918.
4. Camille Saint-Saëns Samson und Dalila, Finale 1. Akt
Camille Saint-Saëns, Klavier (aus dem Album „Camille Saint-Saëns“, Tacet 159) Camille Saint- Saëns war begnadet – nicht nur als Komponist, sondern auch als Pianist. Er lebte von 1835 bis 1921. 1905 spielte er als Siebzigjähriger für Welte und schrieb danach ins Gästebuch der Firma: „Kennst du das Land? Das Wunder, das ist Welte- Mignon, ein bescheidener Name einer bewunderungswürdigen Sache. Man kann nur bedauern, dass diese Erfindung nicht schon früher gemacht wurde, denn da könnten wir noch Beethoven, Mozart und Chopin selbst spielen hören.”
5. Max Reger Sechs Intermezzi op.45, Nr.3 Langsam, mit Leidenschaftlichem, durchaus phantastischem Ausdruck
Max Reger, Klavier (aus dem Album „Max Reger“, Tacet 152) Max Reger lebte bis 1916. Er spielte sehr häufig eigene Werke und äußerte gegenüber seinem Verleger: “… ich muß eine Tradition schaffen, damit man weiß, wie ich die Werke gespielt haben will! Und diese Tradition ist absolut nötig!“Auch deshalb hielt er Welte für „… eine Erfindung von unschätzbarer Bedeutung für Lehrer, Schüler, Publikum und alle Künstler“.
6. Ruggiero Leoncavallo Die Medici, Vorspiel zum 1. Akt
Ruggiero Leoncavallo, Klavier (aus dem Album „Opera Composers“, Tacet 178) Ruggiero Leoncavallo (1857 – 1919) war ein bedeutender Vertreter des Verismo. Seine bekannteste Oper ist „Der Bajazzo“. Hier spielt er das Vorspiel zum 1. Akt der Oper „Die Medici“.
7. Richard Strauss Salome, Tanz der sieben Sc hleier
Richard Strauss, Klavier (aus dem Album „Richard Strauss“, Tacet 137) Der weltberühmte Schleiertanz aus der Oper „Salome“wurde am 16. Februar 1906 vom Komponisten Richard Strauss höchstselbst eingespielt. Man hört hier en detail, was dem Dirigenten bis heute immer wieder nachgerühmt wird: das selbstverständliche, unaufwendige, organisch fließende Musizieren, das lockere, fast beiläufige (nicht demonstrative) Gestalten feiner Nuancen, die Eleganz in Phrasierung und Rhythmus.
8. Theodor Leschetizky Impromptu op. 2 Nr. 1
Theodor Leschitizky, Klavier (aus dem Album „Theodor Leschetizky“, Tacet 177) Sc hmuckstück: Die mechanischen Welte-Pianos waren nicht nur technisch top, sondern auch schön anzusehen. Sieht man von Franz Liszt ab, so dürfte kaum jemand aus dem 19. die Klavierwelt bis weit ins 20. Jahrhundert hinein so nachhaltig geprägt haben wie Theodor Leschetitzky. Er wurde 1830 geboren, drei Jahre nach Beethovens Tod, und war ein berühmter Pädagoge mit mehr als 1000 Schülern. Die größten Pianisten seiner Zeit gingen bei ihm in die Schule, etwa Annette Essipoff, Ignaz Paderewski, Ossip Gabrilowitsch, Artur Schnabel, Paul Wittgenstein.
9. Enrique Granados Danzas Espagnolas op. 37, Nr. 10 Danza
triste Enrique Granados, Klavier (aus dem Album „Enrique Granados“, Tacet 139) Enrique Granados nahm dieses Stück 1913 auf. Er ertrank 1916 während des Weltkriegs im Ärmelkanal auf der Heimreise von Amerika beim Angriff eines deutschen U- Bootes. Er schrieb Welte ins Stammbuch: „Ich weiß tatsächlich nicht genug Lob für Ihre Instrumente zu finden … Ich will nicht wiederholen, was so viele große Künstler bereits gesagt haben. Ich ziehe vor, in Bewunderung zu verharren.“
10. Neil Moret Yearning
George Gershwin, Klavier (aus dem Album „Swinging Welte“, Tacet 200) Nach dem Ende des
ersten Weltkriegs verlegte Welte sich zunehmend auf die Unterhaltungsmusik. Um dies zu dokumentieren, hat Tacet eine Zusammenstellung interessanter Aufnahmen unter dem Titel „Swinging Welte“veröffentlicht. Darauf spielt kein geringerer als George Gershwin nicht etwa ein eigenes Stück, sondern etwas ganz anderes, nämlich den Titel „Yearning“von Neil Moret.
11. Carl Czerny Etüde op. 740, Nr. 5
Josef Lhévinne, Klavier (aus dem Album „Josef Lhévinne“, Tacet 180) Oft zeigt der Vergleich mit späteren akustischen Aufnahmen eines Pianisten, dass vieles von dem, was man heute der Welte-Technik anzukreiden geneigt ist, der Stil des Pianisten war. So auch hier. Lhévinne spielt die schwierige OktavenEtüde von Czerny so atemberaubend schnell, dass es scheint, als könne nur eine Machine das hinbekommen.
12. Joseph Lanner Al twiener Walzer
Artur Schnabel, Klavier (aus dem Album „Artur Schnabel“, Tacet 146) Dass Artur Schnabel bereits im Mai 1905 Welte- Mignon- Rollen eingespielt hat, ist kaum bekannt. Sie zeigen die Anfänge des großen Pianisten und den interpretatorischen Wandel zu Beginn des 20. Jahrunderts. So spielt Schnabel hier einen Walzer von Lanner – das hätte er später bestimmt nicht mehr getan.
13. J. S. Bach Das Wohltemperierte Klavier, Präludium bMoll BWV 867
Edwin Fischer, Klavier (aus dem Album „Edwin Fischer“, Tacet 181) Auch an den Aufnahmen von Edwin Fischer lässt sich diese Wandlung ablesen. So wie hier 1923 (eventuell bereits 1909) würde Bach heute nicht mehr gespielt. Bei der interpretatorischen Vielfalt im Welte- Katalog könnte man den Eindruck gewinnen, als seien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr viel unterschiedlichere Spielweisen anerkannt worden als heute.
14. Al exander Glazunov Raymonda. Ball et op. 57, Prélude et la Romanesca, Prélude et Variation, Entreacte
Alexander Glazunov, Klavier (aus dem Album „Alexander Glazunov“, Tacet 203) Dimitri Schostakowitsch schrieb über seinen Lehrer Alexander Glazunow: „Er konnte mit der Zigarre zwischen den Fingern alles spielen, auch die schwierigsten Passagen. Es sah aus, als ob Glazunows dicke Finger sich mit den Tasten vermischten, in der Klaviatur ertranken. Er las jede, auch die vielstimmigste Partitur vom Blatt. Es klang wie das Spiel eines ausgezeichneten Orchesters.“>>
15. Robert Schumann Tr äumerei op. 15 Nr .7 Alfred
Grünfeld, Klavier (aus dem Album „Alfred Grünfeld“, Tacet 220) Alfred Grünfeld wurde 1851 geboren, fünf Jahre vor dem Tod von Schumann. Er präsentiert hier dessen berühmte Träumerei op. 15 Nr. 7, das Stück, das noch heute fast jeder Klavierschüler spielt. Grünfeld hatte natürlich keinen Unterricht bei Schumann, aber dennoch vermittelt dieses Dokument eine Ahnung davon, wie seine Musik von den Zeitgenossen verstanden wurde.
16. Frédéric Chopin Berceuse Des-Dur op. 57
Alfred Reisenauer, Klavier (aus dem Album „Alfred Reisenauer“, Tacet 221) Alfred Reisenauer war einer von Franz Liszts Weimarer Schülern und zählte zu dem halben Dutzend Wunderkindern, die sich unter den Hunderten von Liszt-Schülern befanden. Einige Rezensenten glaubten, von all seinen Meisterschülern gleiche Reisenauer Liszt am meisten. Sogar Liszt selbst soll gesagt haben, dass Reisenauers Stil dem seinen sehr ähnlich sei, „doch ohne ihn nachzuahmen“.
Jetzt wird’s spannend. Rudolf Serkin und Peter Orth spielen jeder eine Etüde von Chopin, der eine 1928, der andere 2006. Auf demselben Flügel. Wer spielt welche Etüde? Finden Sie es heraus und gewinnen Sie eine Welte- CD! (Seite 14)
17. Frédéric Chopin Études op. 25, Nr .4 18. Frédéric Chopin Études op. 10, Nr .4 19. Walter Donaldson Sam, The Old Accordion Man
Frank Banta, Klavier (aus dem Album „Swinging Welte“, Tacet 200) Zum Schluss noch ein wenig Swing der 20er- Jahre des letzten Jahrhunderts. Es stammt von derselben CD, auf der auch Gershwin spielt.