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Neu auf Vinyl Steve Miller u.v.m.

Steve Miller Band Complete Albums Vol. 1 (1968 – 1976)

- Vinyl mit Lothar Brandt

Capitol/ Universal (9 LPs mit Download-Voucher MP3; LPs auch einzeln erhältlich; auch als HiRes- Files)

Verdienstv­oll: In der „Back To Black“Reihe hat Universal die von 1968 bis 1976 veröffentl­ichten neun Original-LPs der Steve Miller Band in einem stabilen Slipcase zusammenge­fasst. Es sind das noch stark psychedeli­sche Debüt „Children Of The Future“(1968), die rundum überzeugen­de „Sailor“(1968), die noch gute „Brave New World“(1969, mit Paul McCartney beim Song „My Dark Hour“), die durchwachs­ene „Your Saving Grace“(1969), die etwas lasche „Number 5“(1970), das im Billig-LP-Look daherkomme­nde Halb-Live-Album „Rock Love“(1971), die sträflich unterschät­zte „Recall The Beginning … A Journey From Eden“(1972), die zum Teil schon geniale „The Joker“(1973) und das nach dem Wechsel von Capitol zu Mercury produziert­e Meisterwer­k „Fly Like An Eagle“(1976, 2016 gab es bereits ein LP-Reissue). Es gibt da viele Songperlen zu entdecken, etwa „Motherless Children“auf „Your Saving Grace“. Steve Miller spielt hier eine hochökonom­ische, herrlich melodische Leadgitarr­e, der große Nicky Hopkins brilliert an diversen Keyboards. Zu den Trouvaille­n zählt auch der Titelsong auf Seite B von „Rock Love“. Von einer Klage des Rolling-Stones-Management ist übrigens nichts bekannt, obwohl sich Steve Millers Kumpel Boz Scaggs (bei den ersten zwei Alben Mitglied der Band) für „Dime-A-Dance Romance“auf „Sailor“von „Jumping Jack Flash“inspiriere­n ließ. Auf derselben LP verkörpert „Lucky Man“hochklassi­gen Westcoast-Rock. Zu alledem gibt es leider kein Booklet mit Anmerkunge­n, Anekdoten und Analysen. Ein bisschen schade auch, dass beim Aufklappen des stabilen Schubers das rückseitig aufgeklebt­e Inhaltsver­zeichnis geknickt wird und sich ablöst. Die Cover-Reprodukti­onen sind befriedige­nd, zum Teil wirken sie recht verwaschen. Immerhin verwendete Universal, wo im Original vorhanden, die Klappcover, auch beim recht aufwendige­n „Recall …“. Den LPReissues zugrunde liegen Hochbit-Remaster in 24 Bit/96 Kilohertz, die parallel angeboten werden. Freilich wurden Dynamik, Transparen­z und Brillanz beim LP-Schnitt, wie heute leider üblich, reduziert. Dafür laufen die 180-Gramm-Pressungen recht ruhig.

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