M&K SOUND V10
1200 EURO
Auf seiner Webseite verspricht M&K Sound, dass sich die neuen Subwoofer unauffällig in jeden Wohnraum einfügen. Nun ja, das ist zwar leicht ausgesprochen, aber nicht so ganz realisiert. Der V10 ist noch immer ein Bolide. Aber zugegeben: Er misst nur 40 cm auf seiner Front. Angesichts der Mitbewerber in diesem Testfeld darf das noch als klein gelten. Das „V“im Namen steht offiziell für „Vindication“– Rechtfertigung. M&K will sich und den Kunden beweisen, dass man seit Jahren auf dem richtigen Weg ist. Der Bass soll vor allem eines sein – „punchy“. Kürzlich auf der Messe High End 2018 in München konnte man es erleben. M&K hatte ein kleines, aber superbes Heimkino aufgebaut. Da stimmte alles, der Druck und die enorm weite Räumlichkeit. Nun der V10 – wer einen Röntgenblick hätte, könnte in seinem Inneren einen hohen Aufwand an Verstrebungen erkennen. Die Ingenieure haben direkt hinter dem Magnetkorb eine zweite Wand eingelassen. An der Front arbeitet eine – Nomen est Omen – Membran mit 10 Zoll im Durchmesser, es schwingt Papier mit einer Staubkappe aus Fiberglas. Viel Know-how aus der großen „X“-Serie ist hier eingeflossen. Ein digitales Kraftwerk liefert 200 Watt Leistung. Im Rü- cken liegen drei Drehknöpfe für Crossover, Phase und Volume, hinein und hinaus geht es klassisch per Cinch. Die Verarbeitung ist exzellent und rechtfertigt den Preis von 1200 Euro – damit ist er der günstigste Subwoofer im Test. Auch die Ohren dürfen sich freuen. Das war angesichts der kompakten Maße erstaunlich leichtgängig. Dieser Subwoofer will keine Wände einreißen, sondern sinnvoll Musik in den Raum fluten. Wer den etwas anderen Musikgeschmack hat, kann sich mit dem Album „O.Y. in Hi- Fi“von Optiganally Yours an- freunden. Das ist Edelpop mit starken Bassfiguren, hört sich leicht an, ist aber stark abgemischt. Ein Subwoofer muss sich hier dem musikalischen Stream unterwerfen. Alleingänge und dicke Attacken bringen nichts. Der V10 zeigte, wie
DAS KLANG PASSGENAU ZUM CHARAKTER DES SONGS
geradlinig er das Timing beherrschte – da stimmte jeder Impuls mit den StereoSatelliten überein. Nie erschien das Klangbild dicklich in der Tiefe. Wirklich ein runder Auftritt. Im Track „Bionic Whale“treibt der Tiefbass an – der V10 legte Swing darunter. Das klang passgenau zum Charakter des Songs.