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album des monats Paul McCartney Egypt Station

- Sebastian Schmidt

When I’m Sixty-four“, sang der junge Paul McCartney 1967 auf dem Beatles-Zentralmas­siv „Sgt. Pepper“. Mittlerwei­le geht dieser ewig sprudelnde Quell guter Popmusik stramm auf die 80 zu, steht aber immer noch da wie eine Eins. Das war erst kürzlich wieder zu erleben, als Macca die vermutlich beste Carpool- Karaoke aller Zeiten hinlegte. Er fuhr mit Fernsehmod­erator James Cordon im Auto durch Liverpool, sang alte Songs, brachte Cordon mit „Let It Be“zum Weinen, besuchte sein rührend kleines Elternhaus und gab schließlic­h ein Überraschu­ngskonzert in einem Pub. Und man muss gesehen haben, wie die Menschen wegen Paul in diesen Pub rennen! Beatlemani­a 2018. Wer’s nicht glaubt – YouTube. Nun also sein 18. Soloalbum, das erste seit „New“(2013), produziert von den US- Hitmachern Greg Kurstin und Ryan Tedder. Die Beatles- Anklänge sind erfreulich unverkennb­ar, etwa der Bass in „Dominoes“, wo am Ende auch Loops laufen wie einst im Mai. Das könnte fast ein Beatles-Stück sein, und man fragt sich, ob Ringo die ELO- artigen Drums nicht lockerer, cooler, besser gespielt hätte. Die Singles „I Don’t Know“(bedächtige­r) und „Come On To Me“(rockiger) mögen am eingängigs­ten sein, doch das ganze Album lässt sich gut durchhören. McCartney macht noch immer großartige populäre Musik, die jedem gefallen darf. Wie singt er so schön: „Who cares about you? I do!“

Crowded House, The dB’s

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