Pioneer A-40AE // 400 EURO
Man soll niemandem vertrauen, der einem einen Gürtel verkaufen will und selbst Hosenträger trägt. Aber keine Angst: Der Power-Amp- Direct- Eingang am Pioneer A- 40AE ist für die Zeit gedacht, wenn das Gerät längst sein Rentenalter erreicht hat und sich zum Beispiel ein Gnadenbrot als Endstufe für Zusatzlautsprecher in einem Surround-System verdient. Seine Vorstufensektion kommt nicht so schnell aus der Mode: Mit ihren beiden S/ PDIF- Digital- Eingängen (optisch und koaxial), Phono- Anschluss, fünf Analog- Eingängen plus einem AnalogAusgang ist sie von der Konnektivität her auf jeden Fall bestens gerüstet. Und auch in Sachen Signalverarbeitung merkt man ihr die Einstiegsklasse so schnell nicht an. In ihrer Digitalsektion verwen- det Pioneer einen 192 kHz/ 24- Bit- D/AKonverter von Wolfson. Und für noch kürzere Signalwege können Audiophile die beiden Klangregler der Vorverstärker- Sektion, die zum Unterbinden von Interferenzen über separate Windungen versorgt wird, durch die Direct-Taste überbrücken. Die Balance bleibt dabei anders als beim Yamaha im Signalweg. Die Abkürzung bringt dennoch hörbaren Zugewinn, gerade was Kontur und Spielfluss betrifft. Etwas Oberklasse- Feeling verbreitet zudem der aus Aluminium gefertigte Lautstärkeknopf, der auf einer Alu- Front thront, die von einem 1,6 mm dicken Stahl- Chassis gealten wird. Der Vollverstärker mit seinen, auf hohen Rauschabstand ausgelegten, in Class- DTechnik aufgebauten Direct- Energy- Endstufen ruht von der Unterlage isoliert auf Anti-Standing-Wave- Dämmfüßen.
Musikalität und Emotion
In Kooperation mit ELNA hat Pioneer die Pufferkondensatoren der Endstufe entwickelt. Mit dem aufgedruckten Logo der japanischen AV- Spezialisten wollen die stolzen Entwickler unterstreichen, dass es sich um einen besonderen Kondensator für Audio-Zwecke handelt. Dass sich Pioneer nicht auf Spezifikationen, sondern höchste Musikalität konzentriert, spürte man im Hörtest. Man merkte dem Japaner kaum an, dass er über die niedrigsten Leistungswerte in diesem Trio verfügt. Er überzeugte durch höchste Spielfreude und sehr kontrollierten, differenzierten Bass mit einem für diese Klasse sehr ordentlichen Punch. In den untersten Oktaven besaß der A- 40AE mehr Substanz und Kontur. Auch Stimmen klagen mit ihm noch eine Spur authentischer, ausdrucksvoller. Diese Tugenden ließen sich im Direct- Modus nochmals steigern. In den Disziplinen Feindynamik, Plastizität von Klangkörpern und Stabilität der Abbildung sammelte der Pioneer fleißig Punkte. Trotzdem blieb er in der Präzision des musikalischen Fokus knapp hinter dem Yamaha zweiter Sieger. Analog statt mit Digitalsignal betrieben, überzeugte das Timing bei Drums ganz besonders und auch Stimmen wirkten noch natürlicher, was ihn bei den Klangfarben zum Besten machte. Der Pioneer A- 40AE spricht vor allem durch hohe Emotionalität an.