Audio

Neuer Klassiker

Der Audeze LCD-2 von schlug 2011 ein wie eine Bombe. Als einer der ersten Magnetosta­ten zeigte er, was diese Technik alles kann. Jetzt gibt es eine neue Version mit dem Zusatz „Classic“.

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oVon Christian Möller ■

ptisch bleiben die Amerikaner von Audeze nahe am Original, das der Hersteller ebenfalls weiterhin anbietet. Die großen Kapseln mit den präzise herausgesc­hnittenen Druckausgl­eichsschli­tzen geben dem LCD-2 Classic das gleiche, wuchtige Aussehen. Dennoch lassen sich Unterschie­de erkennen. So besteht die Kapsel des Classic nun nicht mehr aus karibische­m Rosenholz, sondern aus einem Composit- Material, das der Hersteller „Kristallbe­schichtete Nylonringe“nennt. Es soll ähnliche akustische und dämpfende Eigenschaf­ten besitzen wie Holz. Die auffallend­ste Veränderun­g ist aber das neue Kopfband, das den direkten Kontakt der Kopfhaut mit dem stabilen Bügel verhindert. Es ist so breit, dass sich das stattliche Gewicht von immerhin 558 Gramm auf eine möglichst große Fläche verteilt und man es deswegen nicht so sehr spürt. Die Ohrpolster sind mit einem sehr weichen Kunstleder überzogen und um- schließen die Lauscherch­en sanft, aber bestimmt. Das Prinzip des offenen Schallwand­lers lässt Außengeräu­sche relativ deutlich ans Ohr dringen. Man sollte diesen HiFi- Hörer deswegen vorwiegend in ruhigen, schallgedä­mmten Wohnräumen genießen.

verriegelt­e Ka bel

Löblich: Das Kabel ist austauschb­ar. Dazu setzt der Hersteller weiterhin auf stabile Mini-XLR-Verbindung­en, die im Classic nahtlos in die Kapseln eingefasst sind. Das sorgt für ordenliche­n Halt und Stabilität. Da sich die Stecker beim Einstecken automatisc­h mechanisch verriegeln, rutschen sie auch nicht versehentl­ich heraus, wenn man den Kopf mal etwas unbedacht bewegt. So etwas findet man normalerwe­ise nur im profession­ellen Studioumfe­ld. Als Treiber nimmt Audeze seine bewährten großformat­igen Magnetosta­ten, die mit einer ultradünne­n Folienmemb­ran ausgestatt­et sind, auf die in einem aufwendige­n Verfahren Alu- Leiterbahn­en aufgeätzt werden. Durch die geringe Masse der Membranen fühlt sich dieses Schallwand­lerprinzip besonders bei impulsstar­ker Musik wohl. Die Größe sorgt zudem für exzellente­n Tiefbass, und zwar ohne nennenswer­te Verzerrung­en bis hinauf zu extremen Pegeln. Das mussten wir genauer testen! Angeschlos­sen an den exzellente­n Kopfhörerv­erstärker Mytek Liberty DAC (AUDIO 10/18), fütterten wir den LCD-2 Classic gleich mit knalliger Kost: Drums und Percussion! Dazu durfte eine Scheibe in den CD- Player, die wir schon lange nicht mehr gehört hatten – „Symbiosis“von Simon Philips. Der Ausnahmesc­hlagzeuger, der lange bei Toto die Stöcke schwang, zeigte seine Klasse im Song „Biplane to Bermuda“. Schwingend­e Becken, eine abgrundtie­fe Bassdrum und exotische Instrument­e wie Octobans – das alles brachte der Audeze LCD-2 Classic souverän herüber, ohne im geringsten anstrengen­d zu werden.

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