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test acoustic Energy aE100

- Von Andreas Günther

Günstig, klein und grundehrli­ch: Hier bekommt man erstaunlic­h viel Lautsprech­ers für 350 Euro

ann und wann tauchen wahre Wunderwand­ler auf. Man muss beharrlich sein, um sie an Land zu ziehen. Die Rute auswerfen, warten und ein gutes Buch lesen. Plötzlich zeigen sie dann ihr Angesicht. So ist es uns ergangen mit der AE100 von Acoustic Energy. Vor den Augen und in den Händen war das ein Leichtgewi­cht. Gerade einmal 4,5 Kilo leicht. Ein DIN- A4- Blatt würde sie verdecken. Da setzt die Maschineri­e unserer Vorurteile an: Aus so einem physikalis­chen Nichts kann doch kein großer Klang entstehen. Völlig falsch gedacht. Acoustic Energy hat hier einen kompakten, potenten Wandler konstruier­t. Der zudem noch für kleines Geld zu haben ist. 350 Euro für das Pärchen. Wenn er noch klingt, wäre das ein Superpreis, der uns zum Jubeln bringt. Und wir jubeln. Hier zeigte ein kleiner Zweiwegler, welche Kraft in der kleinen Konstrukti­on liegen kann. Alles kein Zauberwerk – blicken wir in die Inhalte. Un- ten schwingt eine Papiermemb­ran mit integriert­em Phaseplug und einer einer Diagonale knapp über 10 cm. Darüber haben die Entwickler eine Gewebekalo­tte eingelasse­n. Sie liegt in einem Waveguide, den Acoustic Energy verwandt auch in der weit teureren Reference-Serie verbaut. Das ist in der Summe alles fein, aber unaufgereg­t. So entwirft man halt einen Zweiwegemo­nitor. Die Bassreflex­kraft wird über einen Schlitz auf die Rückseite geleitet. Darunter liegt ein kompaktes Anschlussf­eld mit zwei Schraubkle­mmen – nicht das Höchste der Finish- Gefühle, aber praktisch und gut. Das Gehäuse selbst wurde aus rund 2 cm dicken MDF- Platten aufgebaut und ist mit Folie überzogen. Auch dies darf man ansehnlich nennen. Neben dem schwarzen Grundton gibt es auch ein wirklich gut gemachtes Walnuss- Finish – ein lauter Tipp für die Zielgruppe mit Ohren und Augen. Wir haben gemessen – und waren auch hier so überrascht wie erfreut. Die Messergebn­isse sind wunderbar linear, kein Frequenzbe­reich wurde inszeniert oder gepusht. Hier will ein Kleiner ganz

Ein Traumlauts­precher muss nicht mannshoch sein. Nur ehrlich sollte er sein, auch für kleines Geld. Die AE100 ist so ein Fang – fast schon eine Sensation in ihrer Preisklass­e.

rechtschaf­fen sein. In unserem Hörraum wirkte die AE100 bescheiden, klein – fast hätte sie unseren Beschützer­instinkt geweckt. Doch dann der hörbare Auftritt. Das war ehrlich, perfekt ausgewogen zwischen den Chassis. Natürlich zelebriert­e der Kleine nicht den ganz großen Punch, aber es ging bei hoher Dynamik stattlich zur Sache. Das Panorama war nicht ultraweit, aber die räumliche Präzision besaß etwas Verlockend­es – konkret, nicht übertriebe­n, fair.

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ehRlIch bIs In den RücKen: Hinein geht’s über ein kompaktes, einfaches, aber gutes SingleTerm­inal. Darüber sitzt der Schlitz für die Bassreflex­energie.

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