Ein Album und viele Erinnerungen
Vor ein paar Tagen war ich in der alten, elterlichen Wohnung. Mein Vater ist vor einigen Jahren verstorben, meine Mutter hat vor kurzem eine neue Wohnung bezogen. Zu den Dingen, die sie dagelassen hat, gehört die Plattensammlung, die hauptsächlich aus LPs meines Vaters besteht, der für seinen Jahrgang (1926) einen progressiven Geschmack hatte. Das erste Album, das ich aus dem Regal zog, war „Autobahn“von Kraftwerk. Über das ikonische Cover und die musikgeschichtliche Bedeutung dieses Werks muss ich keine weiteren Worte verlieren, aber der Anblick des Albums schickte mich zurück in meine Kindheit. Ich muss etwa sieben Jahre alt gewesen sein, als ich die Musik von Kraftwerk zum ersten Mal hörte. In Momenten wie diesen wird mir stets klar, wie mein Vater meinen Musikgeschmack mit viel Klassik, aber auch mit Kraftwerk, Pink Floyd, Alan Parsons, Eberhard Schoener etc. prägte. Wieder zu Hause, es war bereits Abend, nahm ich „Autobahn“und verzog mich in meinen Musikkeller. Ich legte die erste Seite auf, löschte das Licht und lauschte 22:30 Minuten dem Titellied. Und dachte an zwei besondere Menschen: Florian Schneider, dem gerade verstorbenen Mitgründer einer der faszinierendsten Bands überhaupt, und meinem Vater, mit dem ich gerne bei einem Rotwein über Kraftwerk diskutiert hätte. Entschuldigen Sie, wenn ich etwas sentimental werde, aber es ist die Geschichte, wie ich zum Kraftwerk- Fan wurde. Wenn Sie mir Ihre Kraftwerk- Geschichte erzählen wollen, dann schreiben Sie mir an leserbriefe@
audio.de. Ich freue mich drauf!