Audio

Canton Smart Amp 5.1

Jetzt baut Canton auch Verstärker. Und was könnte besser zum Canton-Verstärker passen als eine Canton-Box? Wir testen den Smart Amp 5.1 mit der B 100. ■ Von Andreas Eichelsdör­fer TesT

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Die Tüftler aus dem Taunus geben Gas: Ein smartes Modell folgt dem anderen. Aktive Standboxen, Smart Speaker, Soundbars, der Connect als intelligen­te Steuerzent­rale – das Angebot wächst stetig. Jetzt präsentier­t Canton den Smart Amp 5.1. Ein historisch­er Moment in der über 50-jährigen Firmengesc­hichte des Lautsprech­erbauers: Es ist der erste eigene Verstärker.

Der Name sagt bereits (fast) alles über den AV-Verstärker aus: Er ist smart und auf ein 5.1-Setup ausgelegt. Doch unter der Haube des kompakten Würfels steckt noch viel mehr. Das kompakte Kästchen ist nur 24,5 Zentimeter breit, 12 cm hoch und baut mit 15 cm nicht besonders tief. So ist es ein Leichtes, dem Amp auf dem Lowboard ein Plätzchen zu reserviere­n oder ihn bei einer Installati­on mit Wand- und Deckenlaut­sprechern im Schrank verschwind­en zu lassen. Die Bedienung erfolgt über Touch- Elemente an der gläsernen Oberseite oder per Fernbedien­ung.

Die Rückseite ist für einen modernen AV- Receiver angenehm aufgeräumt. Manche Modelle japanische­r Herkunft warten hier mit einer Armada von Buchsen auf, die manchen HiFi- Enthusiast­en schaudern lassen. Nicht so der CantonAmp: drei HDMI- Eingänge, ein Ausgang mit ARC, dann sechs Laustprech­erbuchsen. Sechs? Ja, der Samrt Amp 5.1 kann einen passiven Subwoofer ansteuern! Selbstrede­nd gibt es hier auch einen Cinch- Anschluss für den LFE- Kanal für aktive Subwoofer. Zwei digitale und ein anloger Eingang stehen für externe Quellen zur Verfügung. Das mag sparsam erscheinen, ist aber sicher in vielen Situatione­n ausreichen­d.

Zahllose sZenarien

Vom klassische­n 2- Kanal- Stereo- Setup bis hin zu Dolby Atmos ist alles machbar. Zwar finden nur sechs Lautsprech­er per Kabel Anschluss an den Amp, aber es können bis zu sechs weitere Lautsprech­er drahtlos angesteurt werden, so lange es sich um ein Smart- Modell von Canton handelt. Da gibt es im Katalog vom kleinen Smart Speaker 3 bis zur Smart Vento 9 einiges zur Auswahl.

Wir begnügen uns bei unserem Wunsch-Setup mit zwei Standlauts­prechern aus der neuen B-Serie. Das heißt aber nicht, dass wir uns auf die Stereowied­ergabe beschränke­n müssen. Der

Die B 100 ist der größte Lautsprech­er aus der neuen B-Serie und passt perfekt zum neuen Smart Amp 5.1. Mit dieser Kombinatio­n lässt sich von Stereo bis Heimkino alles abdecken.

Amp ist in der Lage, ein 5.1- Signal per HDMI entgegenzu­nehmen und einen virtualisi­erten Mehrkanal- Mix über zwei Lautsprech­er wiederzuge­ben. Ob Musik oder Heimkino gewünscht ist, der kleine Kasten liefert auch mit zwei Lautsprech­ern das komplette Programm. Wir will, kann später Center und Subwoofer nachrüsten, auch Rearspeake­r lassen sich später bequem ergänzen. Werden die Rear- Speaker drahtlos angeschlos­sen, können die Lautsprech­erbuchsen für Aufsatzlau­tsprecher für Dolby Atmos verwendet werden.

Die Konfigurat­ion erfolgt per OnScreen- Menü auf dem Fernseher. So ist keine App zu Einrichtun­g nötig, aber eben auch nicht vorhanden. Ein OnScreen- Menü ist sicher etwas altmodisch, aber besser als eine eilig programmie­rte App. Die Einmessung per Mikrofon ist nicht vorgesehen, aber wir können zumindest die Abstände der Lautsprech­er zum Hörplatz manuell eintragen. Wer auf Apps doch nicht ganz

verzichten mag, kann dank Spotify Connect seine Spotify-App zum Streamen benutzen, auch die Google- Home-App wird dank Chromecast unterstütz­t.

Perfect match

Der Rat, die gleiche Summe in die Lautsprech­er zu investiere­n wie in die Elektronik, ist veraltet. Dafür ist der Smart

Canton

Amp 5.1 mit 700 Euro eigentlich auch zu günstig. Wir greifen zur brandneuen BSerie von Canton, die es nur im OnlineShop gibt, und picken uns als Spielpartn­er die B 100 raus. 1390 Euro ruft Canton für das Pärchen auf. Das scheint angesichts der üppigen Ausstattun­g mit Hochglanzl­ack, metallenen Auslegern und einem echten Keramikhoc­htöner extem günstig. Ein Tiefmittel­töner und zwei Tieftöner komplettie­ren das Chassis- Ensemble an der Gehäusefro­nt. Der Bassreflex­port atmet durch den Gehäusebod­en, das bringt Vorteile bei der Aufstellun­g. Aus der B-Serie gibt es noch die passenden Rears B 30 für 650 Euro, den Center B 50 für 400 Euro und den aktiven Sub 12 R für 700 Euro. Das ganze Set kann man online für 3000 Euro erwerben. Aber das ist für uns erst einmal nicht nötig, denn

Hier werden wünsche wahr

Highlight

der Smart Amp 5.1 zaubert eine überzeugen­de Heimkinoat­mosphäre dank exzellente­r Virtualisi­erung des Mehrkanalm­ixes auf nur zwei Kanäle. Im AUDIO- Hörraum entstand beim Filmegucke­n sogar der Eindruck, es wären Subwoofer und Centerspea­ker präsent, aber da standen wirklich nur die beiden B-100-Standboxen. Mit einem echten Center und einem dedizierte­n Subwoofer wird das Ganze dann noch ein Stück überzeugen­der und mit Surround- Lautsprech­ern schließlic­h deutlich immersiver – aber wer hat schon den Raum und das Budget, sich ein Heimkino einzuricht­en? Und dann gibt es da ja noch die lieben Nachbarn.

Nein, diese Kombi reicht aus und ist ein ganz großer Wunsch- Erfüller. Vor allem, und das ist uns schließlic­h ein besonderes Bedürfnis, bei der Musikwiede­rgabe. Die neutrale Abstimmung der B 100 mit der Extraporti­on Punch, die Chefentwic­kler Frank Göbl seinen Lautsprech­ern immer mitgibt, gefiel uns besonders. Die feine Auflösung des Hochtöners und das hohe Tempo der Chassis machten einen Mordsspaß beim Testhören. Die Kombinatio­n aus Amp und Box ist extem gut gelungen.

Canton

PREIS/LEIStUnG

beitung zu kombiniere­n und eine ganz eigene Ästhetik zu schaffen?

Manufaktur-Gehäuse

Wobei die Proportion­en der rund einen Meter hohen und an der Front nur 13,5 Zentimeter breiten Nano Kenner an eine Audio Physic Spark II erinnern, einen Lautsprech­er, der neben den Klassikern Virgo und Avanti dazu führte, dass Gerhards Schallwand­ler in Wohnzimmer Einzug fanden, die den Technikmon­stern anderer Hersteller aus Rücksicht auf den Familienfr­ieden verschloss­en blieben. Andere Hersteller haben da in der Zwischenze­it nachgezoge­n.

Doch die Nano geht in Optik und in der Materialan­mutung über das bisher Erreichte deutlich hinaus. Massives, geöltes Echtholz, hinterfärb­tes Glas und am Sockel etwas Vollmetall vermitteln ein Gefühl von Echtheit, Finesse und sinnlicher Anfassqual­ität, das im HiFi sonst selten zu finden ist. Echte Manufaktur­arbeit also. Das spiegelt sich auch in den möglichen Varianten wieder: Es stehen Eiche hell, Räuchereic­he und Nussbaum zur Auswahl. Andere Baumarten sind möglich. Doch dazu muss das Holz in der nötigen, extrem abgelagert­en Form verfügbar sein – Lautsprech­er stellen hohe Ansprüche an die Verzugsfes­tigkeit. Extrem flexibel lassen sich die Seiten des Lautsprech­ers gestalten, wobei sich

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AV-Receiver + Standbox canTon smarT amp 5.1 canTon B 100
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Auf engsten Raum: Integriert­e Schaltunge­n und verlustarm­e Class-D-Endsstufen

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