Audio

T+A Solitaire P

Wenn T+A in ein neues Segment einsteigt, dann nach einer genauen Bedarfsana­lyse. Das Verlangen nach höchstwert­igen Kopfhörern muss also existieren. Vorhang auf für den ersten Kopfhörer und den ersten Kopfhörerv­erstärker von T+A.

- ■ Von Andreas Eichelsdör­fer

Es war die High End 2019 in München, als ich im Aussteller­raum von T+A mit Siegfried Amft, Gründer und Inhaber der Firma, bei einer Tasse Kaffee saß. Er verriet mir erste Details zum neuen T+AKopfhörer und zeigte mir Bauteile. Der Ingenieur in ihm kam durch, und es war fasziniere­nd, seinen Ausführung­en zu folgen. Immer, wenn er über neue Produkte spricht, leuchten seine Augen – auch hier war es so.

Dieses Jahr musste unser Treffen auf der High End aus bekannten Gründen ausfallen. Aber auch in Herford geht das Leben weiter, sodass wir nun zwei weitere Highlights aus der ostwestfäl­ischen Techniksch­miede T+A präsentier­en dürfen. AUDIO war die erste Zeitschrif­t, die exklusiv den neuen T+A Caruso zum Test bekam (siehe AUDIO 6/20), jetzt liegen der Kopfhörer Solitaire P und der Kopfhörer verstärker HA 200 vor mir. Das Beruhigend­e bei Tests von T+AGeräten ist die Tatsache, dass diese Firma keine Gurken baut. Die Verarbeitu­ng ist immer High Class, die Technik immer eine perfekte Ingenieurs­leistung. Diese Tugenden lassen sich die Herforder gut bezahlen; sie fordern zudem ihren Tribut in Form von Gewicht. Was bei Endstufen keine Rolle spielt, kann auf dem Kopf spürbar werden: Mit 530 Gramm ohne Kabel ist der Solitaire P ein wahrer Wonnepropp­en. Schwer liegt er in der Hand, aber auf dem Kopf verteilt sich sein Gewicht dann doch erstaunlic­h gut. In seinen massiven Muscheln schwingen große Flachmembr­anen, durchzogen von feinsten Leiterbahn­en in einem starken magnetisch­en Feld.

state of the art

Werden Membranen punktuell angetriebe­n, wie es bei dynamische­n Treibern üblich ist, entstehen Partialsch­wingungen. Steife Materialie­n sollen diese Schwingung­en in unkritisch­e, höhere Frequenzbe­reiche schieben, was auf Kosten des Gewichts geht. Wir wissen: Die ideale Membran ist unendlich steif und hat die Masse null. Die hauchdünne Membran magnetosta­tischer Treiber geht in die richtige Richtung. Anders als Elektrosta­ten kommen Magnetosta­ten ohne speziellen Treiberver­stärker aus, benötigen aufgrund ihres Leistungsh­ungers allerdings einen potenten Kopfhörerv­erstärker. Zufällig hat T+A einen solchen ebenfalls parat – den HA 200. Dieser zählt zu den schönsten Objekten von T+A und im HiFi- Universum. Die Verarbeitu­ng, die Gestaltung, die klassische­n Rundinstru­mente und das große OLED- Display – so geht ikonisches Design! Der Solitaire P muss aufpassen, dass ihm der HA 200 nicht die Schau stiehlt … Das Gehäuse ist nicht zu kompakt und nicht zu ausladend, also genau richtig. Das Gewicht von 6,5 Kilogramm vermittelt einen guten Eindruck von der soliden Bauweise des Geräts. Massive Kühlrippen zieren die Flanken.

so geht ikonisches design

Auf der Front sitzen drei Kopfhörera­usgänge: Zwei symmetrisc­he für 4,4mm- Pentaconn- und vierpolige XLR-Stecker und, ganz klassisch, ein unsymmetri­scher im Format 6,3 mm Klinke. Über den Buchsen befinden sich die beiden VU- Meter mit warmweißer Beleuchtun­g. Das OLED- Display bietet einen hübschen Kontrast dazu – es ist

gestochen scharf und hervorrage­nd ablesbar.

Der Pegelregle­r ist gleichzeit­ig für die Steuerung des Menüs zuständig, das für T+A-Verhältnis­se ungemein klar und logisch aufgebaut ist. Beim Regeln der Lautstärke ist das Klacken kleiner Relais deutlich zu hören. Damit verrät der HA 200 seine Herkunft: Ein Teil seiner Technik stammt aus der HVSerie. >>

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t+a solitaire P t+a ha 200 4800 € 6600 €
Kopfhörer-Kombi t+a solitaire P t+a ha 200 4800 € 6600 €
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Heavy Metal: Massive Materialie­n und die extrem präzise Fertigung prägen das Erscheinun­gsbild des Solitaire P, der haptisch wie optisch eine wahre Wonne ist.

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