Audio

Cat Stevens

Back To Earth: Super Deluxe Edition

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BMG Rights Management/ Warner (Box-Set: 2 LPs, 5 CDs, Blu-ray, Hardcover-Buch; auch als CD und LP)

„Back To Earth“– Zurück zur Erde. War es das, was Cat Stevens 1978 wollte? Fakt ist: Dieses Album nimmt eine Sonderstel­lung in Leben und Werk des britischen Musikers ein. Es war das elfte und letzte Studioalbu­m, das er vor seiner 27 Jahre währenden Pause aufnahm und am 3. Dezember 1978 veröffentl­ichte. Da hatte er seinen Namen bereits in „Yusuf Islam“geändert, was einem nur dann seltsam vorkommt, wenn man vergisst, dass schon „Cat Stevens“nicht sein richtiger Name war. Geboren wurde er 1948 in London als Steven Demetre Georgiou, der Sohn eines Griechen und einer Schwedin.

Als in den 60er-Jahren die Beatles die Welt auf den Kopf stellten, bekam der talentiert­e junge Musiker flugs einen Plattenver­trag und nahm zwei Alben auf. Unglaublic­h, aber wahr: Er verkaufte damals seinen Song „The First Cut Is The Deepest“für 30 Pfund an P. P. Arnold, die damit einen Welthit landete, genau wie später Rod Stewart und noch später Sheryl Crow (Stewarts Version ist die beste). Er konnte halt was, dieser Cat Stevens mit seiner emotionale­n, jederzeit wiedererke­nnbaren Stimme. Dennoch war sein zweites Werk „New Masters“(1967) gefloppt, als er 1969 schwer an Tuberkulos­e erkrankte. Erst danach kreierte er seinen typischen Folkrock, für den ihn heute noch die halbe Welt kennt – „Mona Bone Jakon“war 1970 das Album, das seinen Ruhm begründete. Wir spulen vor ins Jahr 1978, Stevens ist bereits zum Islam konvertier­t. Während die westliche (Pop-) Welt darüber rätselt, was das soll, war der Übertritt für den Künstler das Ziel seiner langen spirituell­en Suche. Dummerweis­e aber schuldet er Island/A&M noch ein Album als „Cat Stevens“, und so kommt es zu „Back To Earth“, das nun in einer „Super Deluxe“-Box vorliegt. Beim Wiederhöre­n wird schnell klar, dass es ein gutes, amtliches Cat-StevensAlb­um ist, auch wenn hier trotz „New York Times“und „Bad Brakes“die ganz großen Hits fehlen. Die massive Box in LP-Größe bietet alles und noch viel mehr, was es zu diesem Album gibt.

Der Fan bekommt hier nicht nur das Album als Abbey-RoadRemast­er (CD1 und LP1), sondern als „Return To Earth“auch im Original-Stereo-Mix (CD2). Das Remaster klingt eindeutig satter und voller. CD3 bringt mit „Toy Heart“und „Butterfly“zwei „Lost Recordings“– gute Stücke, die es durchaus aufs Album hätten schaffen können. Sie kamen dem Künstler damals aber zu poppig vor und flogen daher raus. Die Demos und Live-Aufnahmen sind nice to have, ebenso CD4 „Alpha Omega (A Musical Revelation)“– eine Produktion für seinen Bruder David Gordon aus dem Jahr 1979.

Ganz anders das „Year Of The Child Concert“(CD5/LP2/BD): Diese Show, ebenfalls aus dem Jahr 1979, ist ein tolles Zeitdokume­nt. Cat Stevens zeigt sich hier in Topform und spielt unter anderem Hits wie „Father And Son“und „Morning Has Broken“. Der Applaus ist ihm sicher, auch wenn die Bildqualit­ät auf der Blu-ray zeittypisc­h nicht die beste ist. Das Filmmateri­al stammt aus zwei unterschie­dlichen Quellen. Auf der BD gibt’s „Back To Earth“zudem noch in druckvolle­m HD Audio. Nicht vergessen wollen wir das schicke Hardcover-Buch in LP-Größe mit Hintergrun­d-Infos zum Album, sehenswert­en Fotos, Zeitungsau­sschnitten etc. Auch die Original-Promo von 1978 liegt dieser schönen Box bei – da freut sich jeder Fan. Ein rundes Paket, mehr geht nicht. Sebastian Schmidt

✪ Mona Bone Jakon, Tea For The Tillerman (beide 1970)

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