Audio

„MEHR WERTHALTIG­KEIT“

Interview mit Michael Willberg, CEO bei Ultrasone, über den neuen Kopfhörer-Verstärker Volcano, das Thema Nachhaltig­keit und die Zukunft von Unternehme­n.

-

Ein neuer Kopfhörerv­erstärker für 19 000 Euro? Das ist mal eine Ansage! Michael Willberg Dieser

Verstärker steht für alles, was Ultrasone in den letzten 30 Jahren ausgezeich­net hat. Er markiert die Spitze des klanglich Machbaren, wird von Hand mit größter Sorgfalt und aus besten Komponente­n gefertigt und ist zeitlos elegant. Zudem ist jeder dieser Verstärker ein Einzelstüc­k, das gemeinsam mit dem bestens dazu passenden Kopfhörer Kopf Edition 15 nahezu unbegrenzt individual­isiert werden kann.

Inwiefern lassen sich die Geräte und der Kopfhörer denn individual­isieren?

Im Rahmen des technisch Umsetzbare­n machen wir auf Sonder Sonder wunsch alles möglich. Ob es um Holz und Holzfinish geht, der Kunde andere Lederpolst­er oder andere Metallbesc­hichtungen haben möchte, ein Juwelier zum Einsatz kommen soll oder andere Kabelkonfi­gurationen gewünscht sind – wir können darauf reagieren und agieren. Wenn unser Kunde zum Beispiel ein Wohnzimmer in einer bestimmten Farbzusamm­enstellung hat, können wir die gewünschte Verstärker­Kopf hörerKombi­nation gerne darauf abstimmen.

Sie sprachen bei einer anderen Gelegenhei­t von einem HiFi-Gerät zum Vererben. Wie kann man das verstehen?

Ultrasone steht für langlebige Produkte. Eine Edition unserer Marke wirft man nicht weg, eher sammelt man mehrere dieser Schmuckstü­cke. Und es gibt nicht nur eine, die über die Zeit deutlich an Wert gewonnen hat. Mit dem Erwerb unserer Produkte zeigen unsere Kunden, dass ihnen erstklassi­ge, zeitlose und langlebige Produkte wichtiger sind als Modetrends. Dazu passt auch, dass wir nicht nur eine lange Garantie gewähren, sondern außerdem über sehr lange Zeit Geräte reparieren können, wenn einmal etwas defekt sein sollte.

Wie eine Uhr, wertvollen Schmuck oder alte Bücher kann man auch hochwertig­e Audiogerät­e vererben. Doch dafür müssen allerdings die Qualität und das Produkt stimmen. Zudem müssen wir uns als Gesellscha­ft wieder mehr auf die Werthaltig­keit besinnen. Das blinde Konsumiere­n von Gütern ist auf die Dauer gesehen einfach nicht zielführen­d.

Das Thema Nachhaltig­keit spielt bei Ultrasone ja eine große Rolle.

In der Tat. Schon bei der Edition 8 im Jahr 2009 haben wir großen Wert auf regionale Teilezulie­ferer und langlebige Materialie­n gelegt. Seit unserem ersten Kontakt mit Elektromob­ilität im Jahr 2013 ist die Ausrichtun­g auf Umweltund Klimaschut­z eines der Kernthemen bei Ultrasone. Mittlerwei­le arbeiten wir in Deutschlan­d CO2neutral, und wir sind auch bei der Auswahl unserer Netzwerkpa­rtner sehr kritisch in Bezug auf diese Thematik. Heute ist die UltrasoneF­ahrzeug flotte zu 100 Prozent elektrisch, wir sind in Bezug auf unseren Strom weitgehend autark und für den Rest grün, haben in der Manufaktur für die Versorgung ein Blockheizk­raftwerk, das mit Holz aus der Umgebung betrieben wird. Natürlich ist das alles auf dem Land etwas leichter, aber die Kompensati­on des verbleiben­den CO2Fußabdr­ucks ist letztlich für jedes Unternehme­n machbar. Und gerade die CoronaKris­e zeigt sehr gut, dass nicht jede Geschäftsr­eise stattfinde­n muss, wenn man auch ein ZoomMeetin­g machen kann.

Und leben Sie das Thema Nachhaltig­keit dann auch als Privatmens­ch?

Definitiv. Ich möchte ja meinen Töchtern und den kommenden Generation­en eine lebenswert­e Zukunft gestalten. Selbtsvers­tändlich optimiere ich dabei auch mein eigenes Leben. Nachhaltig­keit hat ja nicht zwingend etwas mit Verzicht zu tun, ganz im Gegenteil. Die Überprüfun­g der Sinnhaftig­keit des eigenen Handelns hilft dabei ungemein.

Haben Sie dafür konkrete Beispiele?

Da gibt es ein paar Stichworte: weg vom Massentour­ismus, dezentral Energie erzeugen, regional, saisonal und bewusst einkaufen, am besten mit wiederverw­endbaren Verpackung­en. Nicht jeder Mode nachlaufen, auf Qualität achten. Der Spruch „Wer billig kauft, kauft mehrmals“hat viel Wahrheit. Und ich hoffe, dass es immer mehr Unternehme­n gibt, die den Kunden auch die Möglichkei­t bieten, so zu leben. Es ist ein Gewinn.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany