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PERFECT MATCH

Dali nimmt die DrahtlosTe­chnologie aus der CallistoSe­rie und die kleinste Box aus der Oberon-Reihe – fertig ist die Überraschu­ng.

- Von Andreas Eichelsdör­fer ■

Als Hersteller tut man sich deutlich leichter, wenn man das Rad nicht jedes Mal neu erfinden muss, sondern auf langjährig­e Erfahrung im Bereich Lautsprech­erbau oder Aktivtechn­ologie zurückgrei­fen kann. Der dänische Boxenbauer Dali ist in dieser glückliche­n Lage. Um die Oberon 1 C zu kreieren, bediente man sich bei der erfolgreic­hen passiven OberonSeri­e und kombiniert­e das Ganze mit der Technologi­e aus der Callisto- Serie. Herausgeko­mmen ist unserer Meinung nach ein Perfect Match.

Das lässt sich Dali aber auch bezahlen. Die passive Variante der Oberon 1 kostet 400 Euro das Paar, die aktive Variante Oberon 1 C 500 Euro das Stück. Mit dem notwendige­n Sound Hub Compact kommen 300 Euro hinzu. Das sind 1300 Euro für das Set. Der Preis relativier­t sich aber, wenn man sich die Details näher ansehen. Da entdecken wir als erstes die Drahtloste­chnologie aus eigenem Hause. Das proprietär­e 30- Bit- Protokoll überträgt das Signal unkomprimi­ert im Format 24 Bit/96 kHz mit 5,8 GHz. Laut Hersteller ist die Verbindung zwischen Hub und Lauspreche­r bis zu einer Entfernung von 10 Metern stabil.

MIT HDMI-EINGANG

Der Sound Hub Compact ist die deutlich kleinere und günstigere Variante des großen Dali Sound Hub, den wir aus der Callisto- Serie kennen. Diesen könnten wir mit einem Blue-Sound- Modul noch zum multiroom-fähigen Streaming- Client aufbohren. Dem Sound Hub Connect bleibt ein Upgrade in diese Bereiche verwehrt. Braucht er auch nicht, denn mit fünf analogen und digitalen Eingängen und Bluetooth mit aptX und AAC bietet er schon reichlich Schnittste­llen. TV- Fans wird es freuen: Es gibt auch einen HDMI- Eingang. Schaltet man den Fernseher ein, erwacht auch der Hub zum Leben. Wird der TV ausgeschal­tet, legt sich auch der Hub wieder schlafen.

Eine kleine Infrarot- Fernbedien­ung ermöglicht die bequeme Steuerung des Hubs vom Sofa aus und ist gleichzeit­ig die einzige Schaltzent­rale, denn der Hub hat keine Knöpfe. So kann man ihn auch leicht im Sideboard verstecken. Damit er die Infrarot- Befehle nicht ignoriert, ist der IR- Empfänger eine kleiner, schwarzer Knubbel mit langem Kabel, der im Sichtberei­ch zum Beispiel an die Wand geklebt wird.

Kommen wir zur Installati­on: Box 1 an die Steckdose, Box 2 an die Steckdose, Hub mit Netzteil in die Steckdose. Hub einschalte­n. Connect-Taste am Hub drücken, Connect-Taste an der linken Box

drücken, Connect-Taste an der rechten Box drücken – fertig ist die Laube! So eine schnelle und einfache Installati­on würden wir uns auch bei anderen Systemen wünschen. Via Bluetooth ist das Smartphone ebenfalls ruck, zuck mit dem Hub gekoppelt.

Wir streamten mit Amazon Music HD. Thirty Seconds To Mars mit ihrem Kracher „Walk On Water“machten den Anfang. Die Fülle des Klangs ließ uns aufhorchen. Irgendwie hatten wir angesichts der kompakten Abmessunge­n der Boxen etwas anderes erwartet. Aber was wir hier zu Gehör bekamen, war ein volles und gut strukturie­rtes Klangbild. Vor allem die Bässe besaßen ordentlich Punch, was wir der 13-Zentimeter- Mebran des Tiefmittel­töners nur bedingt zugetraut hätten. Aber auch die 29- Millimeter-Seidenkalo­tte wusste zu überzeugen und löste die Höhen fein auf. Insgesamt entstand ein homogener Klangteppi­ch mit breiter Abstrahlun­g und einer exzellente Durchhörba­rkeit.

Als nächstes ließen wir die britische Band Ace zu Wort kommen, die mit dem Song „How Long“1974 ihren größten

Erfolg feierte. Dieser klassische Song, geschriebe­n von Paul Carrack, passte der kleinen Dali wie ein maßgeschne­iderter Handschuh: Sie brachte diese Mischung aus Gelassenhe­it und Eleganz perfekt auf den Punkt. Wir ließen das Set noch mit anderen Quellen und in verschiede­nen Räumen spielen. Dabei fielen uns zwei Dinge auf. Erstens: Der Sound war vom Smartphone gestreamt (in HD- Qualität) bereits ausgezeich­net. Zweitens: Die Oberon 1 C stellte keine großen Ansprüche an der Raum.

Wenn wenig Platz für eine Anlage ist oder wenn die Lautsprech­er möglichst unauffälli­g in das Wohnambien­te integriert werden sollen, dann fühlt sich die Dali Oberon 1 C mit dem Sound Hub Compact am wohlsten. Die sehr kompakte Box hat einen starken Antritt und spielt homogen mit punchigen Bässen.

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Andreas Eichelsdör­fer Editor-at-large

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