Pro- Ject Phono Box RS2
Die cleveren Phono-Boxen von Pro-Ject verstärken MM- und MC-Systeme. Die größte dieser Boxen ist die RS2 – wie unser Test zeigt, ist sie auch die beste.
Die Marke Pro- Ject steht für großen Klang zum kleinen Preis. Wenn also eines ihrer Geräte die 1000- EuroGrenze überspringt, darf man durchaus gespannt sein. Dass diese Erwartung nicht überzogen ist, macht die Phono Box RS2 (1500
Euro) auf den ersten Blick klar: Die tolle Kiste hält auf ihrer Front mehr Knöpfe bereit als ein ausgewachsener Vollverstärker. Und das, obgleich sie nur einem sehr speziellen Ziel dient: Die empfindlichen Signale hochwertiger Plattenspieler nach allen Regeln der Kunst so weit zu verstärken, dass man sie an den Hochpegel- Eingang einer Vorstufe oder eines Vollverstärkers weiterreichen kann. Dazu bietet die RS2 eine Reihe von Anpassungsmöglichkeiten, um perfektes Zusammenspiel sowohl mit MM- als auch mit „leisen“MC-Systemen sicherzustellen.
ÄUSSERST PRAXISTAUGLICH
Und dieses Ziel erreicht man beinahe spielend. Während man bei vielen teuren Exoten mit vergleichbarem Potenzial zum Schraubenzieher greifen muss, um die Haube abzunehmen und sich im Inneren mit „Mäuseklavieren“auseinanderzusetzen, findet sich hier alles übersichtlich und leicht zugänglich auf der Frontplatte. So lassen sich Eingangsimpedanz und die Balance im Betriebs feinfühlig anpassen. Die Phono Box RS2 ist durchgehend vollsymmetrisch und zudem volldiskret aufgebaut. Statt Operationsverstärkern arbeiten hier einzelne Transistoren. Obendrein handelt es sich um eine Doppel- Mono- Konstruktion mit geteilter passiver RIAA- und DECCA- Entzerrung. Auf der Rückseite dieses Phono-Vorverstärkers, der in den Farben Schwarz und Silber erhältlich ist, stehen symmetrische XLRsowie asymmetrische Cinch- Einund - Ausgänge bereit.
Im Hörtest überzeugte dann nicht nur die durchdachte, bequeme Handhabung der Phono Box RS2. Gerade der präzise,
breitbandige und dabei äußerst ausgewogene Klang ließ diese tolle Kiste von Pro- Ject eifrig Punkte sammeln. Knackige Impulse mit einem straffen, jedoch nicht übermäßig tiefen Bass- Punch sorgten für eine lebendige, mitreißende Performance. Die Abteilung Emotion wurde noch durch einen gewissen Sexappeal in plastisch dargebotenen Gesangsstimmen bedient, während kritische Ohren sich an einen exzellenten Fokus und großer Abbildungsstabilität laben konnten. Ganz starker Auftritt!