Dampfmacher
Die Suche nach dem perfekten Schallwandler endet oft bei Riesenboxen, die jedes Wohnzimmer verschandeln, tiefe Löcher ins Budget reißen und den nächsten Ehekrach vorprogrammieren. Dabei es gibt gute Gründe für Kompaktlautsprecher.
Sind große Standboxen kleinen Kompaktlautsprechern überlegen, da große Gehäuse automatisch ein Garant für eine starke Basswiedergabe sind? Nicht ganz, denn auch kleine Lautsprecher können tief in den Basskeller klettern. Das geht zwar auf Kosten des Wirkungsgrades, aber das ist angesichts kraftvoller TransistorAmps heute kein Problem mehr. Weiterhin glauben viele HiFiFans, es sei unbestritten besser, das Frequenzspektrum auf mehr Chassis zu verteilen, um jedes Chassis stärker auf sein Einsatzgebiet zu optimieren.
Auch das ist aber ein zweischneidiges Schwert, da jede Begrenzung eines Chassis breitbandige Phasendrehungen verursacht. Es ist deutlich komplexer, Frequenzweichen für Drei-Wege- Lautsprecher zu optimieren als für ZweiWegler, wie es die meisten Kompakten in unserem Testfeld sind. Zudem führen Designs mit separatem Tieftöner in vielen Fällen zu niedrigen Trennfrequenzen mit hohen Gruppenlaufzeiten, also zuVerzögerungen eines Frequenzbereichs gegenüber einem anderen. Die Basskontrolle schwindet.
Ihre stabilere Bauweise und die Resonanzarmut zählt zu den weiteren Vorzügen kleinerer Gehäuse, die noch dazu im Wohnzimmer auch nicht so auftragen. Dieser Aspekt soll schon manche Zweierbeziehung gerettet haben … All das ist Grund genug, um sich dieser vielfach unterschätzten Boxengattung zu widmen. Sechs starke Kompaktboxen zeigen im Test, was sie alles können.
KOMPAKTBOXEN MIT SPASSFAKTOR