AVM Ovation A 6.2 ME und MP 6.3
Der Streaming-CD-Player Ovation MP 6.3 kommt in den Genuss der neuen X-Stream-Plattform, der Vollverstärker Ovation A 6.2 Master Edition erfährt nach der Wiedergeburt eine Auffrischung. Letzterer wurde nicht nur moderner, sondern auch noch günstiger.
Ein feines Duo aus Verstärker und CD/Netzwerk-Player mit Vollausstattung zeigt im Test jede Menge Raffinessen
Bei AVM erstrahlt Bewährtes gerade in neuem Glanz. Die Marke aus Malsch bei Karlsruhe definierte sich ursprünglich über blitzsaubere, solide aufgebaute Mechanik. Doch inzwischen will man in Sachen Digitalisierung ein Wörtchen mitreden und stellte vor zwei Jahren eine neue Streaming- Plattform vor. Mit dem Ovation A 6.2 ME rückt dann die klassische Technik wieder in den Fokus. Das Kürzel ME steht für „Master Edition“– ein Name, der verpflichtet. Der Vorgänger wurde im Programm zuletzt vermisst.
Nach kurzer Auszeit kehrt der für AVM-Verhältnisse erschwingliche Vollverstärker nun zurück. Und – Überraschung – nach seiner Wiederauferstehung präsentiert er sich sogar noch erschwinglicher. Sage und schreibe 2500 Euro weniger sind jetzt für den 22 Kilogramm schweren Brocken hinzublättern. Keine Angst, AVM hat nicht etwa die Produktion nach Fernost verlagert oder an der Verarbeitung gespart. Aber wie machen die das dann? Ganz einfach: Der AVM-Amp hatte seine Entwicklung bereits eingespielt, auch die Werkzeugkosten waren abgehakt. Zudem ließen sich die Produktionsabläufe dank der Erfahrungen der vergangenen Jahre optimieren. Und so kommt es bei AVM zu antizyklischem Handeln.
Wer hinter der Master Edition wie bei manch anderen Sonder- Editionen einen Vorwand für einen saftigen Aufpreis vermutet, wird also angenehm überrascht. Die sparsamen Badener geben den Preisvorteil an ihre Kunden weiter. Mehr noch: Die Tüftler aus dem Ländle fanden an einigen Ecken und Enden noch Potenzial für Detailverbesserungen. Dazu zählen zum Beispiel neue Sieb- Elkos.
Weil die Single- Ended-Verstärkerstufen in der ME-Version auf einen höheren Class- A- Anteil bis zu Leistungen von 8 Watt an 8 Ohm ausgelegt sind, bekam das von 120 000 μF Siebkapazität beflügelte Netzteil jetzt einen noch imposanter wirkenden gekapselten 1000-VARingkerntrafo spendiert. Den bezieht AVM von einem neuen Hersteller. Und weil sie schon mal bei einer Komplettrenovierung waren, optimierten die Entwickler auch gleich noch die Innenverkabelung des A 6.2 ME.
Ohne MOS nichts los
Die zwölf Mosfet-Transistoren jedes Endstufenkanals sind mit hochwertigeren Klemmen aus dem größeren Modell A 6.3 künftig nur noch für die Lautsprecher zuständig. Der frontseitige Kopfhörerausgang bekam nun einen eigenen Class- A-Verstärker implantiert. Damit wird den Freunden klassischer, analoger AVM-Tugenden mit dem Ovation A 6.2 ME einiges geboten – da schlägt das Herz doch gleich einmal höher.
Doch auch auf dem in Deutschland oftmals brachliegenden Feld der Digitalisierung hat AVM den Anschluss behalten. So gibt es seit 2020 die App „RC X“für iOS und Android. Die neue Riege an Streaming- Komponenten spielt nicht mehr mit der „RC S“- App der Vorgängergeneration zusammen; AVM supportet die alte App aber fairerweise weiterhin. Die neue Software wurde speziell für die AVM X-Stream Engine geschrie