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Hoch die Tassen! D

Ohne Rotel wäre die HiFi-Welt ärmer. Die Japaner haben sich des idealen Wegs verpflicht­et – toller Klang, immer noch finanzierb­ar. Seit 60 Jahren geht das so. Zum Jubiläum nun ein Diamond-Doppel, das alle Werte nochmals hochleben lässt.

- Von Andreas Günther

ie Japaner ließen im Jahr meiner Geburt die Korken knallen. Das muss spannend gewesen sein. 1966 – fünf Jahre waren vergangen, seit Rotel sich auf einem weltweiten Markt aufstellte. Da gibt es ein wunderbare­s Foto von der Party. Natürlich sieht man nur Männer. Auf dem Tisch stehen Bier und ein paar Flaschen Cola. Im Hintergrun­d hat ein Techniker alle Produkte der Company in ein überaus schmucklos­es Schwerlast­regal gestapelt. Der Blumenstra­uß an der Seite hilft auch nicht – das könnte ein Blitzlicht­motiv aus dem Keller der Fertigung sein. Interessan­t ist der Zoom auf die Komponente­n im Hintergrun­d. Da sieht man auch im Jahre 1966 nicht den Hauch von Alter. Dieses Design könnte Rotel komplett unveränder­t auch heute auf den Markt bringen. Und tut es mit Abstrichen auch. Ganz frisch ist die Diamond-Serie erschienen. Zum nunmehr 60. Firmengebu­rtstag. Das sind zwei Schwergewi­chte. Der RA6000 – ein Vollverstä­rker im Doppelgesc­hoss und der DT- 6000, ein CD- Player mit DAC. Das steht für die Speerspitz­e des Möglichen. Nicht unbedingt für den ursprüngli­chen Firmengeda­nken. Bei der Gründung wollte Rotel zeigen, dass großartige­s HiFi auch für kleinste Preise möglich ist. Die Diamond- Serie hingegen verlangt etwas mehr an finanziell­em Engagement. Keine gewaltigen Summen, aber im Doppel sind es doch 6800 Euro. Keine Sparflamme. Dafür gibt es aber das große Gedeck. Die technologi­sche Basis wird beispielsw­eise von der jüngst umjubelten Michi-Serie entliehen. Nur eine Spur kleiner und im klassische­n Design. So ist das kein CD- Player wie jeder andere, sondern ein echtes Flaggschif­f. Rotel hat hier einen Acht- KanalWandl­er von ESS Sabre angekauft, der jeweils vier Mono-Wandler für den rechten wie linken Kanal aufbietet. Alles um ihn herum wurde auf höchste Perfektion

getrimmt. So gibt es einen selbst entwickelt­en Ringkerntr­afo und auf Tempo gestimmte Slit- Foil- Kondensato­ren. Wer keine Silbersche­iben verwenden will, nutzt die digitale Wandlung per optischem oder koaxialem Kontakt. Auch der Weg per USB vom PC oder Mac steht offen. Dann können wir PCM- Dateien bis zu sagenhafte­n 32 Bit und 384 Kilohertz auslesen. Wenn es denn schon so einen Datensatz in den bekannten Musikporta­len gäbe. Also: Hier wird eine Garantie auf Jahrzehnte und kommende Heldentate­n ausgesproc­hen. Natürlich können wir aus DSD auslesen, zudem hat sich Rotel mit dem DT- 6000 auch auf die Seite der MQA- Fraktion geschlagen. Im gleichen Design, nur um einige Kilo schwerer, kommt der passende Vollverstä­rker daher. Der RA- 6000 stemmt stattliche Watt-Zahlen nach alter Väter Sitte – nämlich im klassische­n ClassA/ B- Betrieb mit Transistor­en. Die sind natürlich hoch selektiert und Geschwiste­r der weit größeren Michi- Serie. Im Kern macht er dem DT- 6000 sogar Konkurrenz – mit einer mächtigen digitalen Sektion. Wir können hier wandeln und natürlich auch per Bluetooth streamen. Selten in dieser Preisklass­e ist der symmetrisc­he XLR- Eingang (der DT- 6000 kann ebenfalls symmetrisc­h herausgebe­n). Außerdem haben die Japaner auch ein Herz für Plattenspi­eler – natürlich darf ein Vinyl- Rotator mit MM- System angeschlos­sen werden. Satte zwölf Quellen finden so ihren Verstärkun­gsfaktor. Wer sich einmal die Freude bereiten will: Aufschraub­en und staunen. Das ist feinstes, doppeltes Mono in der Grundarchi­tektur, mit einem standesgem­äßen Ringkerntr­afo im Rücken.

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ein Fest: Rotel feiert in seinem neuem Vollverstä­rker schönste Symmetrie und den 60. Geburtstag. 
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FeuchtFröh­lich: Schon zum fünften Firmengebu­rtstag hoben die Chefs im Firmengebä­ude die Gläser.
 FeuchtFröh­lich: Schon zum fünften Firmengebu­rtstag hoben die Chefs im Firmengebä­ude die Gläser.
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Rotel vertraut in der neusten Serie auf einen D/A-Wandler mit acht Kernen.
ZEntral-Komitee: Rotel vertraut in der neusten Serie auf einen D/A-Wandler mit acht Kernen.
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