Leserbriefe@audio.de
■ Auf eine Leseranfrage zur Verbreitung und Bedeutung von linearem Rundfunk informieren Sie über die vorhandenen Möglichkeiten DVB-C und DVB-S, wobei Sie im Imperfekt sprechen. Es wird seit Jahren auf Anregung von EternalArts sowohl bei Restek als auch bei EternalArts bis zur Minute diese audiophile Komponente für Kabel und Satellit angeboten. Bei EternalArts heißt der mit einer Röhrenausgangsstufe ausgestattete Tuner „EternalArts DT“. Nicht nur die RestekTuner, sondern auch unsere können jederzeit aufgerüstet werden, um den geänderten Codecs zu entsprechen.
Viele Grüße Burkhardt Schwäbe
Vielen dank für Ihren Hinweis und die Ergänzungen. Meine Formulierung ergab sich aus den öffentlich zugänglichen Informationen auf den Internetseiten von Restek und Eternal Arts – daraus ging für mich nicht klar hervor, dass es noch aktuelle für DVB-C und DVB-S2 taugliche Geräte gibt.
Zumindest der DT steht als aktuelles Angebot auf unserer Website. Zwar ist die Kabel-Version nicht explizit erwähnt, wurde aber bereits mehrfach bestellt und ausgeliefert.
■ Im September 2015 fragt sich Wolfgang Eifert im Fazit des Tests, wieso noch niemand zuvor zu einem
AUDIO+stereoplay freut sich auf Ihre Fragen, Kommentare, Erfahrungsberichte und Fotos. Schicken Sie diese bitte per E-Mail an leserbriefe@audio.de. Anfragen ohne E-Mail-Adresse können wir leider nicht beantworten. Teilen Sie uns bitte mit, falls Sie wünschen, dass Ihre E-Mail-Adresse abgedruckt wird. solchen Geniestreich ausgeholt hat. Fortan belegt die Kii Audio Three den ersten Platz unter den Kompaktlautsprechern, aktiv wie passiv. Kam es beim Zusammenführen der Bestenlisten aus und AUDIO zu Konflikten, oder ist der beste Kompaktlautsprecher lediglich vergessen worden? Unbenommen, dass man Geräte der Listenlänge wegen streichen musste. Allerdings den besten, dazu noch weiter verfügbaren Kompaktlautsprecher wegzulassen, wirft Fragen auf.
Wir haben in der neuen Bestenliste einen Schnitt im Jahr 2018 gemacht. Sicherlich sind einzelne Geräte auch noch länger im Handel verfügbar, aber das können wir bei weit über 2000 Einzelpositionen nicht individuell nachverfolgen. Es gab also weder einen Konflikt noch wurde der Lautsprecher vergessen. Davon abgesehen: Ob die Kii Audio Three nach nunmehr fast 10 Jahren immer noch der beste verfügbare Kompaktlautsprecher wäre, lasse ich auch mal dahingestellt. Die Entwicklung schreitet ja auch in diesem Bereich unaufhaltsam voran, vor allem bei den Aktiven.
■ Als mir die neue Ausgabe 05/2024 ins Haus flatterte, stach mir ein Leserbrief ins Auge, der sich um die – durchaus fragwürdige – Preisgestaltung von Lautsprechern drehte – hier B&W. Absolut nachvollziehbar, dieser Leserbrief! Danach kam gleich der erste
Testbericht, die „Pure Dynamics – AVA“(10 900 Euro pro Stück). Alles soweit recht informativ, allerdings bin ich dann bei der Bestückung über den Hersteller Monacor gestolpert, den ich aus der Vergangenheit als eher preisgünstigen Chassishersteller kannte. Das brachte mich, angesichts des obigen Preises und des Leserbriefes dazu mal (sicherlich grob) zu berechnen, was die Hardware dieser Box wohl kosten mag.
Chassis von Monacor, Scan-Speak, Mundorf, das ergab bei der kurzen Recherche einen Preis von circa
1700 Euro, wohlgemerkt für den Endkunden. Lautsprecherhersteller mögen da sicher noch Verhandlungsspielraum haben. Rechnet man für Weiche und Gehäuse jeweils weitere 1000 Euro hinzu, wären wir bei
3700 Euro, von mir aus auch bei
4000 Euro. Wenn man jetzt auch noch weitere 1000 Euro für die Berechnung von Frequenzweiche etc. annimmt, kämen wir auf circa 5000 Euro. Das wäre weniger als die Hälfte dessen, was hier als Preis aufgerufen wird – und da kommt wieder der Leserbrief ins Spiel. Es klingt eben genau nach Gewinnabschöpfung, wenn man es freundlich sagen möchte. Und ihr Urteil „Preis/ Leistung: Gut“– eher fragwürdig. Wie sehen Sie das?
Ja, ich weiß, das klingt ein bisschen nach Spekulation, aber ich finde, nicht völlig aus der Luft gegriffen. Über hochpreisige Produkte den Gewinn steigern, auch wenn weniger verkauft wird, das probiert auch gerade die
Automobilindustrie (zum Beispiel Mercedes mit der Einstellung der Aund B-Klasse). Aber ob das trägt, wird sich zeigen. Ich finde es eher dreist!
Das ist ein schwieriges Thema. Wenn Sie einmal nachrechnen, was ein Salat, eine Handvoll Tomaten und ein paar Esslöffel Öl und Essig für ein Dressing kosten, liegen sie auch weit unter dem Preis, den man heuzutage in einem Restaurant für einen Salatteller bezahlen muss. Allerdings müssen Koch und Kellner ja auch von etwas leben – und am
Ende hält noch der Staat die Hand auf. Wenn wir davon ausgehen, dass Ihre Kalkulation ungefähr stimmt, kommt das aber sogar hin. Sie kalkulieren in Ihrer Rechnung ja nur den Aufwand des Herstellers, der in etwa den späteren Einkaufspreis des Händlers bestimmt. Dass der empfohlene Verkaufspreis mit bis zu 50 Prozent Handelsspanne kalkuliert wird, ist durchaus realistisch. Und dann landet man eben doch bei 10 000 Euro. Sie ahnen es schon: Der Händler muss die Miete für seinen Laden bezahlen, soll guten Kunden einen Rabatt geben, kostenlose Services wie Probehören anbieten und so weiter – und am Ende werden ja auch hier wieder Steuern fällig. Im HiFi-Bereich kommt dann noch erschwerend hinzu, dass hohe Fixkosten, zum Beispiel für die Gehälter in der Entwicklungsabteilung oder auch für die Miete für den Laden, auf relativ wenige verkaufte Produkte umlegt werden müssen – meistens handelt es sich ja nicht um Massenprodukte, sondern teilweise sogar um limitierte Manufakturware.
Manche Preisaufschläge kann man allerdings nicht mehr schönreden.
Die Frage ist, ob sich diese Preise im Markt durchsetzen lassen. Falls ja, muss man das leider akzeptieren.
■ Technik entwickelt sich stets weiter, sollte man meinen. Betrachtet man allerdings das Thema „audiophiles Highend“, gewinnt man den Eindruck, dass die Uhr hier eher rückwärts läuft. Obgleich heutzutage fast ausschließlich digital gemastert wird, sollen anschließend nicht selten Retro-Technologien wie Vinyl oder Röhren die Vorteile dieses Standards sofort wieder zunichte machen, damit es analoger, sprich: vermeintlich besser, klingt. Doch mal Hand aufs Herz: Ist die Idee von Highend nicht der ultimative Erhalt des ursprünglichen Audiosignals, mit möglichst wenigen verfälschenden Einflüssen im Signalweg? Und klangdezimierende Faktoren auszumerzen?
Vor diesem Hintergrund verwundert es doch schon ein wenig, dass nicht nur die Highend-Industrie das Thema Digitalverstärker und DSP (abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen) seit Jahrzehnten konsequent stiefmütterlich behandelt, sondern selbst ein Fachmagazin wie das Ihre den bereits getesteten und immer noch aktuellen Lyngdorf TDAI-3400 trotz seiner vielen Alleinstellungsmerkmale nicht in die Bestenliste übernommen hat. Mehr noch: In der letzten Ausgabe (04/2024) erinnert sich Herr Klatte im Rahmen der vorgestellten Magnat Signature Edelstein zwar an den legendären Plasma-Hochtöner der Transpuls MP-X 088, in diesem Zusammenhang jedoch lediglich an deren Ozon-Geruch. Offensichtlich aber nicht daran, dass dieses technische Prinzip aus dem Jahr 1973 bis zum heutigen Tage den einzigen Weg darstellt, hohe Frequenzen masselos zu übertragen.
Wäre es nicht längst einmal an der Zeit, dass AUDIO+stereoplay genau hier gegenüber der Industrie einmal Flagge zeigt beziehungsweie den Finger in die Wunde legt? Echte Innovationen viel stärker in den Vordergrund rückt und auch ganz konkret einfordert, damit zukünftige Generationen High-End-Produkte noch zu schätzen wissen?