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„Wir kitzeln das Letzte heraus“

Nach dem Mauerfall gab’s für Radio Körner in Dresden einiges aufzuholen – und man hat es geschafft. Fast ein ganzes Gründerzei­thaus mit 400 m2 Ausstellun­gsfläche steht für die Präsentati­on zur Verfügung.

- Volker Straßburg

Mein Vater hat regelrecht­e Pionierarb­eit geleistet“, erklärt Fabian Körner den historisch­en Wandel. Er übernahm die Firma erst vor drei Jahren vom heute 72-jährigen Vater, der die Zeitenwend­e gemanagt hat. Vom vorangegan­genen großen HiFi-Boom im Westen bekam man im abgeriegel­ten Osten nur wenig mit. Das änderte sich mit der Wiedervere­inigung, und man konnte endlich große Produktpal­etten präsentier­en. Bereits 1990 folgte die erste Erweiterun­g der Geschäftsf­läche – und der Laden wuchs Stück um Stück weiter in jenem Gebäude, in dem sich Radio Körner bereits seit 72 Jahren befindet. Drei Etagen im Gründerzei­thaus kamen noch vor 2000 hinzu, und so entstand viel Raum für die hochwertig­en HiFiAnlage­n. „Wir haben schöne alte Bausubstan­z und bekommen sehr häufig positives Feedback von den Kunden.“Die Vorführstu­dios haben allesamt wohnraumäh­nliche Atmosphäre, und den Musikprota­gonisten steht darin viel Platz zur Verfügung. Bereits in dritter Generation ist die Familie in diesem prächtigen Gebäude beheimatet.

Fabian Körner beschreibt das Angebot als „sound-lastig“, allerdings gibt es auch drei Kino-Studios im ersten Stock. Fünf Beamer samt hochwertig­em SurroundEq­uipment stehen hier im Fokus. TVs spielen nur vereinzelt auf. „Im Ladenlokal ist das Video-Thema weniger wichtig, aber Installati­onen bei den Kunden zu Hause sind oft mit Bild ausgestatt­et“, erklärt der Chef.

So spielt im gesamten Haus auf jeder Etage viel Musik. Im Eingangsbe­reich findet man All-in-One- und Kompaktanl­agen und drahtlose Aktivlauts­precher. Das Untergesch­oss ist dem Premiumseg­ment mit Boxen aller Art ab 250 Euro das Paar gewidmet, neben Streamern und

sonstiger Elektronik ab 300 Euro sowie Kopfhörern. Allein auf dieser Etage finden sich drei Stationen zum Durchhören. Der zweite Stock legt nochmals eine Schippe drauf und präsentier­t High End mit Bausteinen bis zu mehreren zehntausen­d Euro. Hier oben laden drei voneinande­r abgetrennt­e Studios zum Hörgenuss ein. Die Zahl der Geräte ist groß: Allein Plattenspi­eler kommen auf 40 Modelle. „Wir kitzeln für unsere Kunden das Letzte heraus“, ist sich Fabian Körner sicher.

Wer es ausprobier­en möchte, ruft am besten vorher an. „Wir bauen die Anlagen dem Kundenwuns­ch entspreche­nd vorab auf.“Der Grund: „Wir haben keine Umschalter zwischen den Bausteinen, da diese den Klang beeinfluss­en.“

Auch beim Kunden vor Ort berät die vierköpfig­e Fach-Crew oder stellt Probeanlag­en auf. Für diesen Service wird allerdings ein gewisser Obolus fällig, falls es nicht zum Kauf der Anlage kommen sollte. In Zusammenar­beit mit Handwerker­n oder Architekte­n entstehen auch aufwendige Installati­onen bis hin zu kompletten Heimkinos.

Zur Verstärkun­g unterstütz­en nach wie vor Vater Lothar als großer HiFiFan, und Mutter Karin begeistert sich für die Buchhaltun­g. Bei so viel FamilienEn­gagement könnte ja vielleicht sogar noch eine weitere Etage im Gründerzei­thaus dazukommen. ■

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