Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der Königliche Hofliefera­nt

Luxus Wolfgang Dürheimer kennt die Vorlieben der Queen und anderer Prominente­r. Als Chef der noblen Automarken Bentley und Bugatti ist der Allgäuer in der Welt der Schönen und Reichen zu Hause. Doch Diskretion ist Ehrensache

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im Spitzenmod­ell Mulsanne stecken über 500 Stunden Arbeit. Dazu gibt es reichlich Sonderwüns­che: „Paris Hilton wollte ihren Bentley in Pink.“

Der Erfolg des Unternehme­ns gibt ihm Auftrieb: „Wir haben im Jahr 2015 zum dritten Mal in Folge weltweit über 10 000 Fahrzeuge verkauft. Dieses Wachstum bietet viele Chancen für unsere Kunden, Händler und unsere Mitarbeite­r. Wir investiere­n bis 2016 rund 840 Millionen Pfund in den Ausbau unseres Werks in Crewe und schaffen über 1500 neue Jobs“, berichtet Dürheimer. Aktuell gehen 4000 Mitarbeite­r täglich durch die Werkstore, sie nennen ihren Chef respektvol­l „Mister D.“.

Die Auslieferu­ng der ersten 600-Ps-bentaygas kurz vor Weihnachte­n in England war für den Allgäuer ein hoch emotionale­r Moment. Immerhin 300000 Euro kostet die aktuelle Edition – ohne die eingebaute Breitling-tourbillio­nuhr mit Brillanten. Die kostet noch einmal 150000 Euro extra. Mit einem Anflug von britischem Humor erwähnt Dürheimer ein weiteres Extra: „Damit die Uhr nicht stehen bleibt, gibt es eine Mechanik, die den SUV zum wohl extravagan­testen Uhrenbeweg­er der Welt macht.“

Dürheimer sagt über seine Klientel: „Unsere Kunden haben in ihrem Leben sehr hart gearbeitet, viel gewagt und auch viel gewonnen. Im Schnitt stehen bei einem Bentleykun­den sieben Autos in der Garage, darunter auch mindestens ein Geländewag­en.“Bei den Bugatti-kunden ist es noch extremer: „Im

Bugatti-fahrer besitzen im Schnitt 40 Autos

Durchschni­tt über 40 Autos, drei Jets, drei Helikopter und eine Luxus-yacht. Zudem sind viele von ihnen Kunstsamml­er“, berichtet der Präsident der exklusiven Supersport­wagenmarke.

Dürheimer kennt die meisten der Bugatti-kunden persönlich, darunter sind auch einige aus Bayern. Wer sie sind, ist sein Geschäftsg­eheimnis. Er selbst fährt als Dienstwage­n in Deutschlan­d einen Bentley Continenta­l GT Cabriolet in Rot mit schwarzem Dach und wird immer wieder angesproch­en: „Darf ich ein Foto von Ihrem Auto machen?“

Während der Weihnachts­feiertage war Wolfgang Dürheimer zu Hause bei der Familie in Oberstdorf. Die zwei erwachsene­n Kinder – der Sohn studiert Fahrzeugte­chnik, die Tochter ist Ärztin – leben in Stuttgart und München. Wie jedes Jahr traf sich Dürheimer mit guten Freunden aus seiner Jugend und ging mangels Schnee auf mehrere Bergtouren. Dabei liebt er den Winterspor­t: „Als staatlich geprüfter Skilehrer nehme ich noch immer regelmäßig an den Fortbildun­gen des Deutschen Skilehrerv­erbandes teil“, verrät der Privatmann Wolfgang Dürheimer. Auch den gibt es.

 ?? Foto: Ralf Lienert ?? Der Allgäuer Wolfgang Dürheimer ist Chef der beiden Edel-automarken Bugatti und Bentley. Mit einem neuen 600-Ps-bentley-bentayga in der Farbe Verdant mit englischem Kennzeiche­n hat er eine letzte Probefahrt zum Schloss Neuschwans­tein gemacht.
Foto: Ralf Lienert Der Allgäuer Wolfgang Dürheimer ist Chef der beiden Edel-automarken Bugatti und Bentley. Mit einem neuen 600-Ps-bentley-bentayga in der Farbe Verdant mit englischem Kennzeiche­n hat er eine letzte Probefahrt zum Schloss Neuschwans­tein gemacht.

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