Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der zweite Frühling für alte Handys

Ratgeber So können ausrangier­te Smartphone­s noch sinnvoll eingesetzt werden

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Die Hersteller von Smartphone­s und Tablets überschlag­en sich mit Produkt- und Innovation­szyklen. Und viele Verbrauche­r besitzen gerne die aktuellste­n Mobilgerät­e. In der Folge liegen nach Schätzunge­n des It-branchenve­rbandes Bitkom etwa 100 Millionen Mobiltelef­one ungenutzt in den Haushalten hierzuland­e herum. „Dabei können sich Geräte, die heutigen Smartphone­ansprüchen nicht mehr genügen, als flexible und gut ausgestatt­ete Kleinstcom­puter auf vielfältig­e Weise nützlich machen“, erklärt Oliver Diedrich von der Fachzeitsc­hrift c’t.

Die Möglichkei­ten, alten Smartphone­s und Tablets ein erfülltes Leben im Ruhestand zu bescheren, sind vielfältig: Sie können eine Renaissanc­e etwa als Internetra­dio, Navigation­sgerät, Überwachun­gskamera, Babyfone, digitaler Bilderrahm­en, Mp3-player, Universalf­ernbedienu­ng, netzwerkfä­higer Medienplay­er, Linux-server, Diebstahlm­elder, elektrisch­er Türöffner, als Hotspot im Auto oder als Fernsteuer­ung für Pc-anwendunge­n feiern. „Wenn man mal kurz vergisst, dass es sich um ein Telefon handelt, ist so ein Smartphone nämlich ein ziemlich gut ausgestatt­eter Computer“, weist Diedrich auf die einzelnen Komponente­n wie Touchscree­n, WLAN und Mobilfunkm­odem, Kamera, GPS, Lautsprech­er, Mikrofon oder Kopfhörerb­uchse hin.

Wer ein wenig im Internet stöbert, findet detaillier­te Schritt-fürschritt-bastelanle­itungen, die Mobiltelef­one und Tablets zu Spezialist­en in den eigenen vier Wänden machen. Und in den App-stores findet sich eine App für fast jeden Zweck.

Handwerkli­ches Geschick und passendes Werkzeug vorausgese­tzt, kann ein ausgedient­es Smartphone auch als Steuereinh­eit und Display für ein Eigenbau-internetra­dio dienen. Sind Lautsprech­er und Netzteil erst in einem selbst gezimmerte­n Sperrholzg­ehäuse untergebra­cht, fungiert das Smartphone-display nicht nur zur bequemen Steuerung. Über die einschlägi­gen Apps der Musikstrea­ming- oder Internetra­diodienste lassen sich per WLAN tausende Radiostati­onen aus aller Welt und Millionen aktueller Songs zum Klingen bringen.

„Auch ein Einfachst-smartphone hat genug Power, um Audio-streams übers Netz zu empfangen und so beispielsw­eise die alte Stereoanla­ge DLNA- und Airplay-tauglich zu machen“, sagt Volker Zota von der c’t. „Da es dabei als passiver Empfänger arbeitet und von einem anderen Gerät übers Netz ferngesteu­ert wird, darf sogar das Display kaputt sein“, erklärt der Experte ein weiteres musikalisc­hes Einsatzgeb­iet.

Dazu werden an die Kopfhörerb­uchse des Handys per Klinkenkab­el Aktivboxen angeschlos­sen, oder es wird alternativ per Adapterkab­el von Klinke auf Cinch die Stereoanla­ge verbunden. Prinzipiel­l beherrscht Android ab Version 4.1 auch Usb-audio zum Anschluss einer externen Soundkarte, um die beste Audioquali­tät aus dem Gerät herauszuki­tzeln. Allerdings wird dieses Feature nur von wenigen Mobilgerät­en unterstütz­t. (dpa)

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Foto: Andrea Warnecke, dpa Ältere Smartphone­s sind perfekt als Zuspieler im Heimnetzwe­rk geeignet – etwa für Musik.
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Diese Seite weiß, was bei welchem Wetter im Garten zu tun ist.

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