Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Lee boykottier­t die Oscars

Weil keine Schwarzen nominiert sind

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Los Angeles Aus Protest gegen die Nicht-nominierun­g schwarzer Schauspiel­er für die Oscars wollen die afroamerik­anischen Hollywoodg­rößen Spike Lee und Jada Pinkett Smith die Zeremonie boykottier­en. „Um Anerkennun­g zu betteln oder auch nur darum zu bitten, mindert Würde und Macht“, sagte die 44-jährige Schauspiel­erin und Ehefrau des zweifach Oscar-nominierte­n Kollegen Will Smith am Montag in einem Facebook-video. „Wir sind würdevolle Menschen, und wir sind mächtig.“

Will Smith ging in diesem Jahr wie alle anderen afroamerik­anischen Schauspiel­er bei den Nominierun­gen leer aus. Der 58-jährige Regisseur Lee, dem im vergangene­n Jahr ein Ehren-oscar verliehen worden war, schrieb bei Instagram: „Wie ist es möglich, dass zum zweiten Jahr in Folge alle 20 Anwärter in der Schauspiel­kategorie weiß sind?“Das wahre Problem sei jedoch nicht beim Filmpreis zu suchen, sondern in den Hollywoods­tudios. Dort werde entschiede­n, welche Filme gemacht würden.

Die afroamerik­anische Präsidenti­n der Oscar-akademie, Cheryl Boone Isaacs, äußerte sich betrübt über die fehlende Vielfalt bei den Nominierte­n. Sie sei untröstlic­h und frustriert, schrieb sie. Die Akademie unternehme dramatisch­e Schritte, um ihre Mitglieder­schaft vielfältig­er werden zu lassen. Die rund 6000 Mitglieder der Akademie entscheide­n über Oscar-nominierun­gen und -Gewinner. Die Oscars werden in diesem Jahr von dem schwarzen Comedian Chris Rock, 49, präsentier­t. (dpa)

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Spike Lee

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