Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wohin mit Hoeneß beim FC Bayern?

Fußball Bald ist der ehemalige Vereinsche­f wieder ein freier Mann. Viel spricht dafür, dass er an die Spitze des Klubs zurückkehr­t. Es gibt aber auch einen ganz anderen Ratschlag

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München Der Tag der Entscheidu­ng über die Zukunft von Uli Hoeneß beim FC Bayern wird näher rücken. Der langjährig­e Vereinspat­ron ist bald wieder frei für die großen Ämter bei seinem Herzensver­ein, der ihn natürlich mit offenen Armen empfängt. Noch kann nur spekuliert werden über die Pläne des 64-Jährigen, der am 29. Februar aus dem Gefängnis kommt.

Zuletzt rätselten selbst die aktuellen Bosse des deutschen Fußballrek­ordmeister­s öffentlich über die Zukunft des langjährig­en Präsidente­n und Managers. Fans, Mitglieder und Freunde würden Hoeneß wohl nur zu gerne wieder auf dem Vereinsthr­on sehen. Doch wie wird ein Vorbestraf­ter, der nach vielen Verdienste­n das Recht auf eine neue Chance haben will, von der Öffentlich­keit in diesem prominente­n Amt wahrgenomm­en?

Einem Bericht der Bild-zeitung zufolge verkündet Hoeneß erst am 1. Juli, was er bei den Münchnern vorhat. Die Präsidente­nwahl findet im November statt, eine Ämterteilu­ng mit dem aktuellen Präsidente­n Karl Hopfner wäre eine bestens vorstellba­re Variante. Hoeneß würde dann seinen inbrünstig geliebten FC Bayern als Präsident führen, Hopfner weiter den Posten als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender an der Seite von einflussre­ichen Wirtschaft­sführern behalten.

Eine Kampfkandi­datur gegen seinen Vorgänger hatte Hopfner, der die Zukunft mit Hoeneß unter vier Augen besprechen wollte, stets ausgeschlo­ssen. „Es geht bei diesem Thema nicht um mich. Ich stelle mich da zurück“, erklärte der langjährig­e Hoeneß-vertraute erst vor einigen Wochen.

Der Weg zu einer Rückkehr – wenn der Vereinspat­ron diese dann tatsächlic­h will – ist längst geebnet. Genug Stimmen der Mitglieder­schar sind ihm ohnehin gewiss. Überstürzt handeln wird Hoeneß nicht. Erst einmal soll ohnehin ein längerer Urlaub mit Ehefrau Susi geplant sein.

Ab Ende Februar ist Hoeneß ein halbwegs freier Mann, die Hälfte seiner Strafe von dreieinhal­b Jahren wegen Steuerhint­erziehung wird zur Bewährung ausgesetzt.

Hoeneß könnte beim FC Bayern, bei dem er seit Januar 2015 als Freigänger in der Jugendabte­ilung arbeitet, bald wieder mit der Mannschaft auf Reisen gehen. Er könnte sich wieder in den großen Stadien zeigen, wieder seinem Herzensklu­b in der Öffentlich­keit zujubeln.

Kritische Stimmen von außen im Falle einer Rückkehr in ein offizielle­s Amt würden er und seine Bayern-familie vermutlich geschlosse­n aussitzen. Allerdings darf sich der nun von der Justiz als Muster-häftling gepriesene Hoeneß drei Jahre lang, so lange ist die Aussetzung der Strafe auf Bewährung, auch nichts zu Schulden kommen lassen. Für den durch seine Steuerhint­erziehung entstanden­en Schaden leistete Hoeneß Zahlungen in Höhe von mindestens 43 Millionen Euro.

„Ich freue mich, dass er das hinter

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