Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

CSU und SPD gemeinsam für neue Straße

Verkehr Die Osttangent­e wird abgespeckt und bekommt einen anderen Namen. Ansonsten lässt die Resolution aus dem Wittelsbac­her Land aber viele Fragen offen

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg CSU und SPD haben sich auf eine gemeinsame Resolution einer Entlastung­sstraße im Augsburger Osten geeinigt. Sie soll voraussich­tlich im Februar im Kreistag von Aichach-friedberg verabschie­det werden und dem Projekt den nötigen Rückenwind bringen, um in den neuen Bundesverk­ehrswegepl­an mit dem Vermerk „vordringli­cher Bedarf“aufgenomme­n zu werden. Die SPD Aichach-friedberg hatte bereits im Herbst eine solche Resolution vorgeschla­gen. Eine Beratung im Kreistag wurde jedoch so lange zurückgest­ellt, bis Friedberg, Kissing und Mering als Anliegerko­mmunen der Trasse ein klares Votum gefasst hatten. Nachdem zuletzt der Marktgemei­nderat Mering mit knapper Mehrheit Ja zu der neuen Straße gesagt hatte, rangen die beiden großen Kreistagsf­raktionen um eine gemeinsame Haltung.

Denn während die SPD die Osttangent­e von Anfang an uneingesch­ränkt als schnelle Verbindung zwischen der Autobahn bei Derching und der Bundesstra­ße 17 bei Königsbrun­n befürworte­te, gab es bei der CSU erhebliche Bedenken. Kreisvorst­and und Kreistagsf­raktion betonten zwar die Notwendigk­eit einer Entlastung für Friedberg und Kissing, formuliert­en aber Bedingunge­n. So soll die Straße möglichst flächenspa­rend auf Bestandsst­raßen verlaufen, umwelt- und naturschut­zverträgli­ch sein, größtmögli­chen Lärmschutz bieten und einen kreuzungsf­reien Verkehr ermögliche­n.

Die gemeinsame Resolution vermeidet weitgehend jede Festlegung. Statt von der Osttangent­e ist darin nur noch von einer „Entlastung­sstraße Friedberg/derching-kissing-mering/st. Afra“die Rede. Gefordert wird ein „verkehrsge­rechter Ausbau“der Kreisstraß­e AIC25 und des Chippenham-rings in Friedberg bis zur Einmündung in die Meringer Straße. Von dort aus soll die Fortführun­g ohne autobahnäh­nlichen Ausbau über die B2 mit einer Umfahrung von Kissing und Mering-st. Afra erfolgen. Das Teilstück von Mering bis Königsbrun­n bleibt völlig ausgeklamm­ert.

Die neue Trassenfüh­rung diene einem Hauptziel, nämlich der Entlastung der Anwohner an der B300 im Zuge der Ortsdurchf­ahrt Friedberg sowie der B2 im Bereich Kissing und Mering-st. Afra, der Verbesseru­ng des Verkehrsfl­usses und der kommunalen Entwicklun­gsmöglichk­eiten, heißt es im Resolution­stext. Die gesamte Trasse solle den Status einer Bundesstra­ße erhalten und möglichst flächenspa­rend auf Bestandsst­raßen verwirklic­ht werden. Den Belangen der Landwirtsc­haft sowie des Umweltund Naturschut­zes sei dabei Rechnung zu tragen.

Die Fraktionsv­orsitzende­n von CSU und SPD, Peter Tomaschko und Roland Fuchs, berichtete­n von positiven Signalen aus Berlin. Das Teilstück von Derching bis Mering soll demnach in den vordringli­chen Bedarf aufgenomme­n werden. Mit einer Verwirklic­hung sei aber frühestens nach 2020 zu rechnen, sagten sie. »Kommentar

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