Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Müllschätzchen
Recycling Ein Schuh aus Plastikabfall. Goldmillionen im Elektronikschrott
Augsburg Die Vorstellung ist gewöhnungsbedürftig. Schuhe und Sportkleidung aus Müll? Ja, das soll es bald geben. Und das Problem der verheerenden Plastikflut in den Weltmeeren könnte damit auch noch etwas verringert werden.
Dieses Konzept verfolgt jedenfalls der Herzogenauracher Sportartikelhersteller Adidas mit einigen Partnern. Der Konzern – hinter Nike die Nummer zwei in der Branche – will sich verstärkt als sozialund umweltverantwortlicher Konzern positionieren. „Es geht darum, Recycling-materialien zu entwickeln, die dieselbe Qualität haben wie neue Rohstoffe“, sagt der für Sozial- und Umweltfragen zuständige Adidas-manager Frank Henke.
Eine Kollektion soll noch dieses Jahr in die Läden kommen. Das soll allerdings erst der Anfang sein. Gemeinsam mit mehreren Partnern, unter anderem dem Chemiekonzern BASF, sollen Materialien entwickelt werden, mit denen sich Sportartikel endlos wiederverwerten lassen. Ziel sei es, „den Kreislauf zu schließen“, sagt
Henke. „Das ist für uns ein wegweisendes Forschungsprojekt.“
Apropos Recycling. Wissen Sie, wie viel Gold in Ihren elektronischen Geräten steckt? Vermutlich mehr, als Sie denken. Dazu eine weitere aktuelle Meldung aus dem internationalen Wirtschaftsleben. Der Us-konzern Apple, bekannt für iphone, ipad oder Macbooks mit dem Apfel, hat im vergangenen Jahr allein aus ausgemusterten Geräten des Konzerns mehr als eine Tonne Gold zurückgewonnen. Nach dem aktuellen Goldpreis hat dieses Müllschätzchen einen Wert von umgerechnet rund 35 Millionen Euro. Das Gesamtgewicht des Apple-schrotts: knapp 28 000 Tonnen.