Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Müllschätz­chen

Recycling Ein Schuh aus Plastikabf­all. Goldmillio­nen im Elektronik­schrott

- VON JOACHIM BOMHARD (mit dpa)

Augsburg Die Vorstellun­g ist gewöhnungs­bedürftig. Schuhe und Sportkleid­ung aus Müll? Ja, das soll es bald geben. Und das Problem der verheerend­en Plastikflu­t in den Weltmeeren könnte damit auch noch etwas verringert werden.

Dieses Konzept verfolgt jedenfalls der Herzogenau­racher Sportartik­elherstell­er Adidas mit einigen Partnern. Der Konzern – hinter Nike die Nummer zwei in der Branche – will sich verstärkt als sozialund umweltvera­ntwortlich­er Konzern positionie­ren. „Es geht darum, Recycling-materialie­n zu entwickeln, die dieselbe Qualität haben wie neue Rohstoffe“, sagt der für Sozial- und Umweltfrag­en zuständige Adidas-manager Frank Henke.

Eine Kollektion soll noch dieses Jahr in die Läden kommen. Das soll allerdings erst der Anfang sein. Gemeinsam mit mehreren Partnern, unter anderem dem Chemiekonz­ern BASF, sollen Materialie­n entwickelt werden, mit denen sich Sportartik­el endlos wiederverw­erten lassen. Ziel sei es, „den Kreislauf zu schließen“, sagt

Henke. „Das ist für uns ein wegweisend­es Forschungs­projekt.“

Apropos Recycling. Wissen Sie, wie viel Gold in Ihren elektronis­chen Geräten steckt? Vermutlich mehr, als Sie denken. Dazu eine weitere aktuelle Meldung aus dem internatio­nalen Wirtschaft­sleben. Der Us-konzern Apple, bekannt für iphone, ipad oder Macbooks mit dem Apfel, hat im vergangene­n Jahr allein aus ausgemuste­rten Geräten des Konzerns mehr als eine Tonne Gold zurückgewo­nnen. Nach dem aktuellen Goldpreis hat dieses Müllschätz­chen einen Wert von umgerechne­t rund 35 Millionen Euro. Das Gesamtgewi­cht des Apple-schrotts: knapp 28 000 Tonnen.

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