Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Kardinal Lehmann sagt ade
Er prägte die deutsche katholische Kirche
Mainz Nach fast 33 Jahren ist er nun bald nicht mehr Bischof von Mainz: Kardinal Karl Lehmann. Aber „Bischof in den Herzen der Mainzer“, wie es Ex-bürgermeister Jens Beutel einmal ausdrückte, wird er auch nach seinem am Freitag angekündigten Rücktritt bleiben.
Als Lehmann am 2. Oktober 1983 im Mainzer Dom zum Bischof geweiht und ins Amt eingeführt wurde, war er 47 Jahre alt. Am 16. Mai wird er 80. Und es besteht, so das Bistum, „wohl kein Zweifel daran, dass der Mainzer Bischofsstuhl ab Dienstag, 17. Mai 2016, vakant ist“. Lehmann habe mit Blick auf seinen 80. Geburtstag Papst Franziskus um eine Beendigung seines Dienstes gebeten, und es gilt als sicher, dass Franziskus diese Bitte erfüllt.
Die Art und Weise, wie Lehmann sein Bischofsamt ausfüllte und – von 1987 bis 2008 – als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz agierte, brachte ihm weit über Mainz hinaus, aber eben auch gerade dort ein hohes Maß an Sympathie ein.
Die Gesundheit des Kirchenmannes ist angegriffen: Das Gehen fällt ihm schwer, was auf Kniebeschwerden zurückzuführen ist. Und was bringt die Zukunft? Er werde viel lesen, Freunde und Verwandte besuchen, was er in der Vergangenheit leider habe vernachlässigen müssen, sagt Lehmann. „So Gott will, werde ich sicherlich auch noch das eine oder andere veröffentlichen. Und sonst freue ich mich darauf, am Wochenende mal daheimbleiben zu können.“(kna)
Karl Lehmann
Papst