Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Dobrindt ist gegen Bus-maut
Länderminister hatten die Abgabe gefordert
Heringsdorf Nach drei Jahren Boom auf dem Fernbus-markt ist eine Debatte über eine Maut für Busse entbrannt. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) wies entsprechende Forderungen aus den Ländern gestern zurück. Es gebe keinen Anlass, eine Prüfung anzusetzen, sagte Dobrindt zum Abschluss eines Treffens mit seinen Länderkollegen in Heringsdorf. Die Minister hatten zuvor verlangt, die Ausnahme für Fern- und Reisebusse von der Lkw-maut aufzuheben. Im Blickpunkt stehen besonders die Fernbusse, von denen seit der Marktfreigabe 2013 immer mehr auf den Autobahnen unterwegs sind.
Dobrindt sagte, bei den Fernbussen handele es sich um eine sehr junge Branche, die im Aufwachsen sei und deutlich über 20 Millionen Fahrgäste im Jahr habe. „Wir begleiten die Branche positiv, weil damit neue Mobilitätsangebote entstanden sind.“Die Verkehrsminister hatten argumentiert, Fernbusse gehörten zu den schweren Kraftfahrzeugen, die in besonderem Maße Kosten für Bau und Unterhaltung des Straßennetzes verursachten. Die Tickets dürften sich aus Sicht von Verkehrsforscher Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-essen durch eine Maut nur sehr gering verteuern. Der Chef des Verkehrsausschusses im Bundestag, Martin Burkert (SPD), hatte von zusätzlichen 0,4 Cent pro Fahrgast und Kilometer gesprochen, die durch eine Maut entstünden. (dpa)