Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
„Das ist absurd“
Theater Augsburg Kritik am Bürgerbegehren
Augsburg Der künftige Intendant des Theaters Augsburg, André Bücker, hat sich erstmals zu dem vor 14 Tagen von sechs Augsburger Bürgern gestarteten Bürgerbegehren in Konfrontation zur politisch bereits vereinbarten Theatersanierung geäußert. Der ehemalige Intendant des Anhaltischen Theaters Dessau mit Jahrgang 1969 erklärte gegenüber dieser Zeitung: „Ich hatte bislang immer nur mit Bürgerbewegungen zu tun, die sich dafür einsetzen, dass das Theater der Gesellschaft nicht abhanden kommt.“Dass dies in Augsburg nun anders ist, komme ihm „absurd“vor.
Gemeinsam mit der amtierenden Intendantin Juliane Votteler habe er, André Bücker, sich vor rund sieben Wochen mit dem Kopf der sechs Initiatoren des Bürgerbegehrens getroffen, um zu ergründen, was ihn umtreibt. Es sei aber nicht nachhaltig klar geworden. Gleichzeitig müsse er bei Verhandlungen mit potenziellen künftigen Ensemblemitgliedern und Regisseuren „viel Überzeugungskraft“für eine in Aussicht genommene Augsburger Verpflichtung aufbringen. Jedes Mal werde er in Gesprächen gefragt: „Da sammeln tatsächlich Leute Unterschriften gegen das Theater?“Laut Bücker wird im Rest der Republik das Bürgerbegehren „natürlich wahrgenommen“. Wie bereits berichtet, stellt dieses die Frage: „Sind Sie dafür, dass die Stadt Augsburg die Sanierung des Theaters trotz angespannter Haushaltslage über Neuverschuldung finanziert?“
Parallel zu seinem Unverständnis über die Ziele des Bürgerbegehrens bekräftigt Bücker seinen Eindruck von dem ernsthaft erstellten Sanierungsvorhaben: „Ich habe mir die Planung intensiv angesehen und mich von Fachleuten beraten lassen, die nicht in Augsburg sitzen. Die Planung erscheint mir sehr gut durchdacht und seriös. Man merkt ihr an, dass Leute am Werk waren, die etwas von Theaterabläufen verstehen.“
Auch das langfristige Finanzierungsmodell der Sanierung hält Bücker für genauso sinnvoll.