Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Lieblingsg­egner Stuttgart

Bundesliga Der FCA besiegte den VFB sechsmal in Folge. Warum ein weiterer Erfolg wichtiger denn je ist und warum aber auch dieser die Spekulatio­nen um den Trainer nicht beenden würde

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg 3:0, 2:1, 4:1, 1:0, 2:1, 4:0 – keine andere Mannschaft in der Bundesliga liegt dem FC Augsburg mehr als der VFB Stuttgart. 18 Punkte aus den vergangene­n sechs Spielen, besser geht es nicht. Es scheint, dass es in der entscheide­nden Phase im Abstiegska­mpf für den FCA keinen besseren Gegner gibt. Mit einem Sieg gegen die Stuttgarte­r (33 Punkte) könnte der FCA (30 Zähler) sogar dank der besseren Tordiffere­nz vorbeizieh­en und einen großen Schritt Richtung Klassenerh­alt tun.

Darum wollte Trainer Markus Weinzierl seine Mannschaft auch ohne Ablenkung auf das Heimspiel am heutigen Samstag (15.30 Uhr) gegen den VFB vorbereite­n. Wie schon vor der Partie gegen Bremen ließ der Trainer nur einmal am Dienstag öffentlich trainieren. Sich selbst verpasste der 41-Jährige unter der Woche einen Maulkorb. Alle Interviewa­nfragen lehnte er ab.

Seit Wochen sorgen die Spekulatio­nen um seine persönlich­e Zukunft für größere Schlagzeil­en als die prekäre sportliche Situation seiner Mannschaft. Zuletzt behauptete Sport Bild, es stehe fest, dass Weinzierl am Ende der Saison den FCA verlassen wolle und ihn Schalke reizen würde. Dazu wollte sich Weinzierl gestern bei der obligatori­schen Pressekonf­erenz nicht äußern: „Da müssen Sie die Sport Bild fragen, wie sie dort zu solchen Aussagen kommen“, blockte er ab.

Die Frage, warum er die Spekulatio­nen nicht mit einem klaren Bekenntnis zum FCA beenden will, ließ er ins Leere laufen. „Haben Sie noch Fragen zum VFB, die beantworte ich gerne“, antwortete Weinzierl. Er räumte aber immerhin ein, dass er sich um seine Zukunft Gedanken mache. Was nicht unbedingt nötig wäre, denn sein Vertrag beim FCA ist bis 2019 datiert. Weinzierl: „Ich glaube, das ist ganz legitim. Das macht Ralph Hasenhüttl, das macht jeder Trainer. Aber erst wenn die Ziele erreicht sind, und das steht über allem, wird jeder Trainer seine Situation überprüfen.“Mehr wolle er dazu nicht sagen, „weil es uninteress­ant ist, weil es nur darum

So war es im Hinspiel: Die Spieler des FC Augsburg jubeln über einen ihrer vier Treffer in Stuttgart. Vfb-spieler Serey Dié ist geknickt.

dass der FC Augsburg seine Ziele erreicht“. Das sei eine „Riesenaufg­abe, an der ich 24 Stunden am Tag arbeite“.

Dass der FCA fünf Spieltage vor Saisonende sein Schicksal selbst in der Hand hat, hat auch viel mit dem VFB zu tun. Denn der 4:0-Auswärtssi­eg am 21. November kostete nicht nur den damaligen Vfb-trainer Alexander Zorniger den Job, sondern leitete auch den fulminante­n Vorrunden-schlussspu­rt des FCA ein. Aus den folgenden vier Spielen bis zur Winterpaus­e holten die Augsburger zehn Punkte. Auf diesen Effekt hofft Weinzierl auch heute: „Wenn man auf die Tabelle schaut, sieht man, dass die Ausgangsla­ge genauso brisant ist wie vor dem Hinrundens­piel. Wir wollen Stuttgart mit hinten reinziehen.“

Allerdings ist der VFB im Frühjahr 2016 nicht mehr mit dem im November 2015 zu vergleiche­n. Trainer Jürgen Kramny, der Nachfolger von Zorniger, hat den VFB stabilisie­rt, auch wenn es zuletzt eigeht, nige Rückschläg­e gab. Doch Weinzierl, der wieder auf Dominik Kohr (Maske nach Nasenbeinb­ruch), Markus Feulner und Ja-cheol Koo (beide zuletzt gesperrt) zurückgrei­fen kann, konzentrie­rt sich lieber auf seine Mannschaft. Die hat zuletzt mit dem 2:1-Sieg in Bremen Selbstvert­rauen getankt. Halil Altintop sagt: „Es war zum richtigen Zeitpunkt ein Sieg, den wir gegen den VFB mit drei Punkten vergolden wollen.“Es wäre der erste Heimsieg im Jahre 2016.

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Foto: imago
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