Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Angenehm sind nur die Erinnerungen
Champions League Wieso Atlético Madrid ein schwieriger Gegner für die Bayern sein kann
Nyon Auf dem Weg zum Finale in Mailand wartet auf den FC Bayern München der spanische Ex-meister Atlético Madrid. Die Elf von Trainer Pep Guardiola bekam bei der Auslosung am Freitag den Tabellenzweiten der Primera Division zugelost, mit dem die Münchner gute Erinnerungen verknüpfen. 1974 feierten Franz Beckenbauer und Co. durch ein 4:0 gegen Atlético im Finale von Brüssel ihren ersten von fünf Königsklassen-triumphen.
„Ich weiß, wie gut Atlético ist. Sie haben in den letzten fünf Jahren den gleichen Trainer, spielen mit seiner Mentalität. Wir brauchen 90 plus 90 Minuten volle Konzentration“, sagte Guardiola.
Auf die Bayern wartet bis zum Final-einzug noch ein hartes Stück Arbeit. Atlético gilt als unbequemer Gegner. Die Mannschaft des heißblütigen Trainers Diego Simeone hatte im Viertelfinale Titelverteidiger FC Barcelona (1:2 und 2:0) ausgeschaltet und liegt in der spanischen Meisterschaft nur drei Punkte hinter den Katalanen.
Atlético spielt einen sehr physischen und für jeden Gegner unangenehmen Fußball. Gerade mal fünf Gegentore haben die defensivstarken Madrilenen in dieser Königsklassen-saison kassiert. „Großes K.-o.-spiel gegen einen starken Gegner“, twitterte Bayerns spanischer Nationalspieler Javi Martinez.
Erfahrungen haben die Münchner in der Champions League noch nicht mit den Spaniern gemacht. Nur 1974 waren der FC Bayern und die „Los Colchoneros“aufeinandergetroffen – mit einem bitteren Ausgang für die Spanier. Im ersten Finale führte Atlético 1:0, ehe Georg Schwarzenbeck in der letzten Minute der Verlängerung der Ausgleich gelang. Zwei Tage später kam es zum Wiederholungsspiel, das die Münchner dann durch je zwei Tore von Gerd Müller und Uli Hoeneß 4:0 gewannen. Ähnlich bitter wie 1974 endete auch die bislang letzte Endspiel-teilnahme der Madrilenen. Im Finale 2014 führte Atlético bis zur Schlussminute gegen den Stadtrivalen Real Madrid mit 1:0, ehe Sergio Ramos den Erzrivalen in die Verlängerung rettete. Am Ende siegten Cristiano Ronaldo und Co. dann mit 4:1. (dpa)