Ratlosigkeit in der Fahrradstadt

Pleite Was läuft schief, dass kein einziger städtischer Mitarbeiter bereit ist, auf ein E-bike umzusteigen?

Irgendwie will das nicht zusammenpassen: Da setzt die Stadt Augsburg alle Hebel in Bewegung, um die Bürger fürs Radfahren zu begeistern. Neue Radwege werden gebaut, gefährliche Streckenabschnitte entschärft. Fahrradstadt 2020, lautet das Motto. Doch bei den eigenen Beschäftigten stößt die Stadt auf taube Ohren. Die Idee, die Mitarbeiter mit einem Leasing-modell zum Umstieg vom Auto aufs Elektrofahrrad, auch E-bike genannt, zu bewegen, scheiterte.

War anfangs das Interesse groß, machten am Schluss alle einen Rückzieher. Jetzt macht sich Ernüchterung breit. Da ist guter Rat teuer, war den Äußerungen im städtischen Personalausschuss zu entnehmen. Vielleicht müsste man den Umstieg schmackhafter machen, hieß es. Nur wie? Antwort: Hätte die Stadt mehr Geld, könnte sie ein günstigeres Angebot vorlegen.

Das Modell, das aktuell null Akzeptanz bei den Mitarbeitern fand, hatte vorgesehen, dass E-bikes für Mitarbeiter beschafft werden, die zur dienstlichen und privaten Nutzung gedacht waren. Nach drei Jahren hätte der städtische Mitarbeiter das Rad für zehn Prozent des Neupreises übernehmen können. Gedacht war die Aktion für Mitarbeiter, die einen Dienstwagen haben oder ihren Privat-pkw für dienstliche Fahrten abrechnen. 550 Mitarbeiter kamen in Frage. 70 Prozent nutzten ihren Privat-pkw, der Rest ist mit Dienstfahrzeugen unterwegs. Schnell stellte sich heraus, dass das Auto wohl das bessere Fortbewegungsmittel ist. Angeführt wurde, dass Material, Werkzeug, aber auch Personen mitgenommen werden müssten. Im Fall des dies eher schwierig.

Aber auch vom finanziellen Angebot waren die Mitarbeiter der Stadtverwaltung nicht zu überzeugen. Ein drei Jahre altes E-bike wollte keiner haben, weil man um die Lebensdauer des Akkus sich sorgte. Auch wurde kritisch gesehen, dass der Vertrag bedeutet hätte, bei dienstlichen Fahrten komplett auf das Auto zu verzichten. E-bikes sei