Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der nächste persönlich­e Angriff

Theater II Unbekannte bekleben Schaufenst­er der Buchhandlu­ng am Obstmarkt mit Plakaten pro Sanierung

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Unbekannte haben in der Nacht zum Freitag die Fenstersch­eiben der Buchhandlu­ng am Obstmarkt mit Plakaten für die Theatersan­ierung beklebt. Auch an anderen Geschäften in der Innenstadt wurden die Transparen­te angebracht. Die Buchhandlu­ng gehört Kurt Idrizovic, der gemeinsam mit Peter Bommas (Kulturpark West), Rudi Reisch (Bauingenie­ur), Sachbearbe­iterin Angelika Lippert, Kinobetrei­ber Franz Fischer und Helmut Gier (Ex-direktor der Staats- und Stadtbibli­othek) ein Bürgerbege­hren gegen die Theatersan­ierung auf den Weg gebracht hatte. Seitdem schlagen die Wogen hoch: Theaterint­endantin Juliane Votteler hatte Idrizovic kurz nach dem Start des Bürgerbege­hrens die Zusammenar­beit aufgekündi­gt. Auch die Simpertsch­ule gab bekannt, künftig keine Schulbuchg­eschäfte mehr mit dem Buchhändle­r zu machen.

Die Plakate, die nun in der Stadt verteilt wurden, haben eine profession­elle Grafik und sind unterzeich­net mit „Bürger begehren ein Theater“. Wer dahinter steckt, ist nicht bekannt. Ab kommender Woche will eine breite Bürgerinit­iative unter dem Namen „Theatermod­ern“zwar für die Sanierung werben; sie sammelt bereits seit Monaten Unterschri­ften für das Projekt. „Theatermod­ern“ distanzier­te sich gestern aber von der Plakatakti­on. „Weder die Stadt noch das Theater haben damit zu tun“, heißt es auch aus der Stadtverwa­ltung, die den Stil der Auseinande­rsetzung kritisiert. Denn die Aufschrift­en der Plakate richten sich auch persönlich gegen Kurt Idrizovic. Sie lauten: ● „Niemand hat die Absicht, das Theater zu schließen“, sagte der Staatsrats­vorsitzend­e der ehemaligen DDR, Walter Ulbricht? Nein, Kurt Idrizovic, Theatersan­ierungsgeg­ner. ● „Augsburg ist mal wieder mehr ,Au‘ als ,gsburg‘ “: Spontifex Maximus Kurt und seine fünf Freunde wieder on dunkel.“● „Jede Stadt sagt: Lasst uns die Starken aus unserer Mitte vertreiben“, Bertolt Brecht. Work in progress.

Idrizovic wollte die Plakate an seinem Laden gestern nicht überbewert­en. „Ich bleibe gelassen, aber man erschrickt ein wenig, wenn solche Aktionen aus der Anonymität der Dunkelheit geschehen“, sagte er. Seine Kolleginne­n im Geschäft seien zunächst beunruhigt gewesen. „So etwas sollte man nicht tun. Ich wünsche mir mehr Sachlichke­it in der Diskussion um die Theatersan­ierung.“(nip) »Kommentar the road. To hell? To

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Foto: privat Anonym angebracht­es Plakat am Ladenfenst­er des Buchhändle­rs Kurt Idrizovic am Obstmarkt.

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