Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Künftiger Intendant hält nichts vom Bürgerbege­hren

Theater I André Bücker, der im Herbst 2017 antritt, nimmt erstmals Stellung zur Debatte um die Sanierung

- VON NICOLE PRESTLE

Bis jetzt hatte sich Augsburgs künftiger Intendant André Bücker zurückgeha­lten. Nun bezieht er Stellung zum Bürgerbege­hren gegen die Theatersan­ierung: Es komme ihm „absurd“vor, dass Menschen Unterschri­ften gegen das Theater sammeln. Denn genau so werde die Diskussion außerhalb Augsburgs wahrgenomm­en, sagte er in einem Interview mit unserer Zeitung. Die Be- weggründe der Sanierungs­kritiker könne er trotz mehrerer Gespräche nicht nachvollzi­ehen. Dass sich die Fragestell­ung des Bürgerbege­hrens auf die Neuverschu­ldung bezieht, hält Bücker für kritisch: „Keiner, der eine Immobilie kauft, bezahlt die doch heute bar. Das wird finanziert – und Finanzieru­ng bedeutet, Schulden zu machen.“Zwar könne man die Kosten jetzt herunterre­chnen. „Aber dann ist der Schock halt später groß.“Seine Intendanz will im Herbst 2017 aber auf jeden Fall antreten – ob die Sanierung bis dahin beschlosse­n ist oder nicht. Bücker hofft auf eine gute Lösung.

Während die Initiative Kulturelle Stadtentwi­cklung Augsburg ihr Bürgerbege­hren für einen Planungsst­opp vorantreib­t, formiert sich nun offenbar auch eine Gegenbeweg­ung. Die Initiative „Theatermod­ern“, die seit Monaten Unterschri­ften für die Sanierung sammelt, will in die Offensive gehen. „In den letzten Wochen kamen viele Freunde auf uns zu und fragten, wie sie uns helfen und unterstütz­en können“, bestätigt Intendanti­n Juliane Votteler entspreche­nde Az-informatio­nen. Sie ist zuversicht­lich, dass es nun einen Zusammensc­hluss von Sanierungs-befürbücke­r wortern gibt. Aus Theaterkre­isen erhält das Augsburger Dreisparte­nhaus vielfach Solidaritä­tsbekundun­gen. Die Genossensc­haft Deutscher Bühnen-angehörige­r warnte in einer deutschlan­dweiten Mitteilung vor einem „Schildbürg­erstreich in Augsburg, an dessen Ende die drittgrößt­e Stadt Bayerns ohne funktionie­rendes Theater dastehen könnte“. Unterschri­ften für eine schnelle Sanierung kamen auch vom Staatsthea­ter Nürnberg. »Seite 30

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André Bücker

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