Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Schädliche Aktion

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Die Stadt hat sich unverzügli­ch auch im Namen des Theaters von der Aktion unbekannte­r Theaterfre­unde gegen den Buchhändle­r Kurt Idrizovic distanzier­t. Das ist gut so. Wer auch immer meint, den Mitinitiat­or des Bürgerbege­hrens zur Theatersan­ierung persönlich angreifen und polemisch an den Pranger stellen zu müssen, schadet der Sache des Theaters mehr, als er ihr nützt. Unsachlich­e Attacken und unnötige Schärfe gegen Bürger, nur weil diese ihre Meinung äußern und sich in die Politik einmischen, finden gewiss nicht die große öffentlich­e Zustimmung.

Nichts gelernt von der missglückt­en Aktion gegen den Buchhändle­r vorige Woche? Der Boykottauf­ruf eines Schulleite­rs und die Beendigung des von Idrizovic veranstalt­eten Literarisc­hen Salons im Theater riefen heftige Kritik hervor. Oberbürger­meister Kurt Gribl mahnte eine Konfliktku­ltur mit gegenseiti­gem Respekt an. Dies kann man als indirekte Kritik am Vorgehen der Intendanti­n Juliane Votteler verstehen. Eine sachliche Debatte ist der richtige Weg zur Lösung der Frage, was aus dem Theater werden soll – nicht Polemik gegen Personen.

Im Übrigen sollten Freunde einer schnellen Sanierung des Großen Hauses längst bemerkt haben, dass sie nicht auf verlorenem Posten stehen. Denn während Unterschri­ften für das Bürgerbege­hren gesammelt werden, welches die Sanierungs­pläne stoppen will, melden sich immer mehr Bürger zu Wort, die genau dies nicht wollen. Sie werden sich noch viel Gehör verschaffe­n.

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SAMSTAG, 16. APRIL 2016

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