Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Fußball-frauen
TV Sportberichterstattung im Fernsehen war einst Männersache. Diese Zeiten sind längst vorbei. Das beweisen die Moderatorinnen Ruth Hofmann oder Julia Scharf. Erstmals darf nun auch eine Frau bei einer Männer-em kommentieren
Lächeln und gut aussehen. Als sich das Tv-bild noch in Grautönen erschöpfte, war das die Stellenbeschreibung für Frauen, die vor einer Kamera arbeiten wollten. Dann kamen glücklicherweise das Farbfernsehen und später dann auch die Fernseh-frauen. Frauen wie Ruth Hofmann. Die Augsburgerin ist Moderatorin beim Pay-tv-sender Sky. Ihr Aufgabengebiet: Sport.
Zu behaupten, die 29-Jährige sähe nicht gut aus, ginge weit an der Realität vorbei. Ihr Lächeln? Bezaubernd. Es gefriert ein wenig, wenn mal wieder die Frage auftaucht, ob es denn schwierig sei, sich als Frau im Sportjournalismus zu behaupten. Dieses „Frauen-thema“sei doch schon längst keines mehr, antwortet sie dann. Warum? „Weil sich Frauen bewährt haben und seit Jahren in dem Bereich gut arbeiten.“
Das stimmt. Selbst das öffentlichrechtliche Fernsehen, in Sachen Modernisierung flexibel wie ein Gletscher, hat nachgerüstet. Frauen als Moderatorinnen sind bei ARD und ZDF auch im Sport auf dem Vormarsch. Seit kurzem moderiert beispielsweise Julia Scharf den „Blickpunkt Sport“des Bayerischen Fernsehens am Montagabend. In den Ard-„tagesthemen“soll sie ebenfalls den Sport präsentieren. Und selbst die letzte Männer-bastion ist jetzt gefallen: Bei der Fußball-em der Männer in Frankreich wird mit Claudia Neumann vom ZDF erstmals eine Frau Spiele kommentieren. Von einer Frauen-quote will aber auch sie nichts wissen. Im Gegenteil: „Ich bin für das Leistungsprinzip. Nur Qualität sollte ausschlaggebend sein. Wenn es gute Frauen gibt, werden die sich auch im Sportjournalismus durchsetzen.“
Im Pay TV gilt das schon seit Jahren. Beim Nachrichtensender Sky Sport News HD moderieren standardmäßig Mann-frau-duos. Vier Stunden dauert dort eine Schicht vor der Kamera. Vier Stunden live. Jeder Fehler landet ungefiltert in den Wohnzimmern. Ruth Hofmann lässt das kalt. „Ich bin nicht mehr nervös. Dadurch, dass wir so viel Sendezeit haben, wird die Live-situation fast zur Normalität.“
Wer will, kann sich bei dem Abosender rund um die Uhr mit Nachrichten aus der Welt des Sports versorgen. Die Moderatoren arbeiten im Schichtbetrieb. Sie ordnen, filtern und