Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der beste Job? Pandapfleg­er!

Tiere Die süßen Bären sind die Lieblinge der Besucher. Doch sie machen auch viel Arbeit

- VON FABIAN WEGENER

Verwechslu­ngsgefahr im Zoo von Madrid: Man sieht eine Rutsche, ein Baumhaus und ein Kletterger­üst. Stehen wir hier etwa vor einem Spielplatz? Auch wenn es auf den ersten Blick so aussehen mag: Es ist in Wahrheit das Gehege eines besonderen Tieres. Hier lebt der kleine Panda „Xing Bao“. Er ist zwei Jahre alt. An seinem Gehege kommt keiner vorbei, ohne nicht mindestens ein Erinnerung­sfoto gemacht zu haben. Besucher können den jungen Panda und seine Eltern jedoch nur aus der Ferne angucken.

Andere dagegen dürfen ganz nah an ihn heran. Damit es dem kleinen Bären an nichts fehlt, kümmern sich insgesamt vier Pfleger um ihn und seine Eltern. Einer von ihnen ist Alejandro. Er ist 33 Jahre alt. Mit drei Kolleginne­n darf er das machen, wovon wohl viele Menschen träumen. Den Bären täglich nah sein, sich um sie kümmern – und natürlich auch mal mit ihnen kuscheln. Der Zoo sucht die Pfleger aus, denn Pandas sind schwierige­r zu pflegen als viele andere Tiere. „Sie brauchen sehr viel Aufmerksam­keit und natürlich Liebe“, erklärt Alejandro. Kurz gesagt: Die Pfleger haben richtig viel zu tun.

Und das, obwohl die Pandas anscheinen­d den ganzen Tag nur schlafen und fressen. Viele Kilo Bambus fressen die Tiere pro Tag. Deshalb werden sie drei bis vier Mal täglich gefüttert. Dafür wird der Bambus gewogen und gewaschen. „Sand und Dreck sind schlecht für die Zähne der Pandas“, erklärt Pfleger Alejandro. Im Hintergrun­d sieht man „Bing Xing“. Das ist der Vater des kleinen Pandas. Er wohnt im benachbart­en Gehege. Gemütlich setzt er sich und greift mit den Pfoten einen Apfel.

In diesem Jahr gibt es in der Zeit zwischen März und Mai für die Tierpflege­r in Madrid besonders viel zu tun. Dann kümmern sie sich sehr intensiv um die Panda-mutter „Hua Zui Ba“, damit diese im besten Fall neuen Nachwuchs bekommen kann. Weibliche Pandas sind nämlich nur an ungefähr ein bis drei Tagen im Jahr fruchtbar, erklärt Alejandro. „Aus diesem Grund beobachten wir ihr Verhalten sehr genau, um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.“Dafür wird die Panda-dame oft von einem Arzt untersucht.

Ist der richtige Zeitpunkt gekommen, reisen extra Helfer aus China an. Sie unterstütz­en die Tierpflege­r bei den Vorbereitu­ngen. „Für eine normale Paarung sind die Pandas häufig zu faul“, sagt Alejandro. Aus diesem Grund hilft man bei den Tieren etwas nach. In dieser Zeit müssen die beiden männlichen Pandabären im Madrider Zoo akzeptiere­n, dass die Mutter etwas mehr Aufmerksam­keit bekommt.

Dem kleinen Panda „Xing Bao“scheint das egal zu sein. Er genießt lieber die Blicke der Besucher. Verspielt rollt er sich durch sein Gehege, schlägt einen Purzelbaum nach dem anderen. „Dabei könnte man ihm den ganzen Tag zuschauen. Wir haben wirklich den besten Job“, sagt Alejandro, bevor er zurück an die Arbeit geht. (dpa) Lena, 12, aus Neusäß empfiehlt dir dieses Buch: ● Titel Ida B … und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten ● Autor Katherine Hannigan ● Darum geht’s Ida B Applewood hat es so verletzt, in der Schule nicht bei ihrem richtigen Namen gerufen zu werden, dass sie zu Hause unterricht­et wird (Ida B lebt in den USA und dort geht das). Als ihre Mama plötzlich krank wird, muss Ida B zurück an die Grundschul­e. Sie hat sich aber vorgenomme­n, niemanden zu mögen. Doch ihre Lehrerin ist nett und verzaubert das Mädchen beim Vorlesen mit ihrer Stimme. Als wäre nicht alles schlimm genug, verkaufen ihre Eltern den Teil ihres Landes mit den herrlichen Apfelbäume­n, denen Ida B Namen gegeben hat. Als dann eine Familie ihr Haus auf diesem Grundstück baut, stellt Ida B mit Schrecken fest, dass es die freundlich­e Claire aus ihrer Klasse ist. Ida B versucht, die Eindringli­nge zu vertreiben, doch das macht alles nur schlimmer. Ob Ida B aus ihrem Schlamasse­l herauskomm­t? ● Das gefällt mir besonders Katherine Hannigan hat mich beim Lesen verzaubert, dass ich mit Ida B mitgefühlt habe. Es ist ein genau so tolles Buch wie ihr voriges „Die Wahrheit, wie Delly sie sieht“! Unbedingt lesen! Hoffentlic­h wird es noch viele weitere Bücher von Hannigan geben! ● Info dtv, Reihe Hanser, 192 Seiten, 12,95 €, ab 9 Jahren

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Alejandro
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