Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Olympiasieger hadert mit sich
Kanuslalom Weil er mit seiner Bilanz in der Qualifikationsserie unzufrieden ist, will Alexander Grimm nun über seine sportliche Zukunft nachdenken. Bei anderen Augsburgern läuft es besser
Vier Rennen, nur ein Streichresultat – innerhalb von 14 Tagen werden die Nerven der Slalomkanuten aufs Äußerste strapaziert. Die Besten qualifizieren sich für die Nationalmannschaft, die Allerbesten dürfen zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro – wie Hannes Aigner (AKV) sowie die Schwabenkanuten Sideris Tasiadis und Melanie Pfeifer (siehe überregionalen Teil).
Aber auch andere Augsburger sind nach Abschluss der Rennserie in Markkleeberg bei Leipzig international dabei: ● A-mannschaft Peking-olympiasieger Alexander Grimm ist stark erkältet und tief enttäuscht. „Ich war sehr gut vorbereitet, aber bereits der Einstieg in Augsburg war schlecht“, erklärt der 29-Jährige traurig nach den Plätzen vier und fünf in Markkleeberg. In der Endrangliste belegt er Rang vier und kann damit „nur“an den Weltcuprennen und nicht an der EM teilnehmen. „Ich werde mir jetzt erst einmal eine Woche Gedanken machen, wie es für mich sportlich weitergeht.“
Florian Breuer steht mit seinen 19 Jahren dagegen am Anfang seiner Karriere. Zu einem Platz in der EMMannschaft hat es für den ehemaligen Junioren-weltmeister im Canadier-einer zwar nicht gereicht, aber er bekommt als U-23-stammkraft auch Einsätze im Weltcup-team. „Ich wollte einen soliden Einstieg in der Männerklasse, das ist mir gelungen.“Am Samstag kam er als Zweiter sogar dem Seriensieger Tasiadis nahe. ● U 23 Dennis Söter (Schwaben) hat sich als Nummer fünf der deutschen Canadierfahrer etabliert. Die 18-jährige Birgit Ohmayer (Schwaben) hat im Canadier-einer mit den Höchstschwierigkeiten im schweren Wildwasser zu kämpfen. Sie erhält zahlreiche Strafsekunden. Nach den Plätzen fünf und sieben reicht es am Ende zu Rang vier bei den Frauen, der U-23-startplatz ist sicher.
Auch Kajakfahrerin Selina Jones, Tochter von Olympiasiegerin Elisabeth Micheler-jones, darf im Nationalteam ran. Leo Bolg (Schwaben) hat viel trainiert in diesem Winter, das neue Boot gibt ein positives Gefühl, die Resultate stimmen. Der 20-Jährige erreicht dreimal das Männerfinale.
Auch Samuel Hegge (Schwaben) gehört zu den besten drei in dieser Altersklasse, der Zeitabstand zum Sieger ist allerdings einmal sehr groß. Über die Nominierung entscheidet der Trainerrat des Deutschen Kanuverbandes.
Drei Siege in der Serie für Lukas Stahl
● Junioren Der erst 16-jährige Lukas Stahl – der Horgauer startet für den KR Hamm – dominiert im Kajak-einer die Serie mit drei Siegen in vier Rennen. Thomas Strauß (AKV) muss nach einem Patzer noch einmal angreifen. Am Sonntag läuft mit Rang zwei fast alles nach Plan. Auf Rang drei folgt Schwabenkanute Noah Hegge – er macht das „Augsburg-team“im Deutschland-kader perfekt.
Bei den Juniorinnen beweist Elena Apel (Kanu Schwaben Augsburg) mit ihren beiden zweiten Plätzen, dass sie nach ihrer Verletzung 2015 wieder fit ist.