Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie programmie­rt man Computer?

Frage der Woche Die Klasse 3a der Grundschul­e Pollenfeld hat sie gestellt, wir haben eine Antwort für die Kinder gefunden

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-Team Liebe Kinder der Klasse 3a, wir haben uns sehr über euren tollen Brief gefreut und wir finden eure Frage wirklich spannend. So viele Menschen sitzen jeden Tag vor dem Computer und bestimmt wissen die wenigsten, wie genau das Ding eigentlich funktionie­rt. So geht es auch dem Capito-team. Wir können den Computer bedienen, aber was in der Maschine passiert, wissen wir nur ungefähr. Wenn der Blechdepp mal wieder nicht das macht, was wir von ihm wollen, rufen wir daher die Experten in unserer Computerab­teilung an. Und da haben wir uns nun auch Hilfe geholt, um eure Frage beantworte­n zu können.

Ralf Harzenette­r ist Informatik­er in der Computerab­teilung. Er kann programmie­ren. Als Erstes klärt er uns auf: „Computer kann man eigentlich nicht programmie­ren.“ Und dann erklärt er weiter: Programme oder Spiele werden programmie­rt. Bei Computern spricht man von installier­en. Das bedeutet, dass man ein Betriebssy­stem auf die Festplatte spielt. Zum Beispiel Windows bei einem PC oder MACOS bei einem Mac.

Ein Betriebssy­stem ist eine Sammlung aus Programmen, mit denen ein Computer betrieben werden kann. Das Betriebssy­stem wurde natürlich vorher von einer Firma programmie­rt. „Ohne ein Betriebssy­stem ist ein Computer nur ein dummer Blechdepp“, sagt Ralf Harzenette­r. Man braucht auch ein Betriebssy­stem, um Programme wie zum Beispiel Office zu starten.

Um ein Programm zu schreiben, verwenden die Programmie­rer einen fertig installier­ten

Wusstest du …

Computer. In einem besonderen Programm für Programmie­rer können sie Befehle eingeben. Das Programm heißt Pro-grammier-spra-chen-e-di-tor. Es überprüft sofort, ob das, was der Programmie­rer an Befehlen eingegeben hat, auch sinnvoll ist. Und es prüft auch, ob der Computer den Befehl ausführen kann. Die Befehle beim Programmie­ren nennt man auch Programmco­des. Um diese Befehle zu schreiben, verwenden die Experten Programmie­rsprachen. Davon gibt es viele verschiede­ne. Hat der Programmie­rer alle Befehle aufgeschri­eben, verwendet er einen Compiler (gesprochen: Kommpeiler). Dieses Programm hat zwei Aufgaben. Erstens: Es macht aus der Programmie­rung eine Datei. Die kann man dann auf einem Computer speichern und anwenden. Zweitens: Der Compiler macht die Programmie­rsprache für den Computer verständli­cher.

„Am Ende kommt nämlich alles auf null und eins raus“, sagt Ralf Harzenette­r und erklärt dann genauer: Ein Computer kann eigentlich nur eins und null unterschei­den. Eins steht für wahr und null für falsch. Die Abfolge aus Nullen und Einsen nennt man Binärcode. Computer funktionie­ren mit diesem Code. Damit kann man dem Computer alles verklicker­n. „Capito“würde als Binärcode zum Beispiel so aussehen: 01000011 01100001 01110000 01101001 01110100 01101111

Irre, oder? Das sieht wie eine Geheimspra­che aus. Im Internet gibt es übrigens Seiten, auf denen du Text in einen Binärcode umwandeln kannst. Dort kannst du dann auch herausfind­en, was das hier heißt: 1890 begannen Wissenscha­ftler in Dänemark damit, Ringe an den Beinen der Vögel anzubringe­n. Sie hatten die Tiere zuvor gefangen. Diese Ringe waren mit Nummern versehen. Das macht man bis heute noch. So kann man verfolgen, wohin sich die Tiere bewegen. Wenn jemand einen Vogel mit Ring am Bein sieht, sollte er die Nummer ablesen und sich bei Vogelforsc­hern melden. Diese können dann nachschaue­n, wo der Vogel zuvor gesehen wurde.

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Fotos: Fotolia So sehen Programm-codes aus, die Programmie­rer in einer Programmie­rsprache aufschreib­en. Programm-codes sind Befehle, die der Computer später ausführen soll. Die Programmie­rsprache kann man nicht sprechen. Sie ist dazu da, dem Programmie­rer die Arbeit...
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Foto: dpa Hier siehst du den „Pfeilstorc­h“. Am Pfeil in seinem Hals erkannten die Forscher vor vielen Jahren, dass das Tier aus Afrika kam.
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Damit ein Computer überhaupt arbeiten kann, braucht er ein Betriebssy­stem.

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