Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ein Viertligist träumt vom Viertelfinale
Dfb-pokal Walldorf sorgte für die große Überraschung, die in Dortmund nur knapp ausblieb
Frankfurt/main Die Bilder des Pokal-abends lieferte der FC Astoria Walldorf. Der letzte verbliebene Viertligist kam nach dem sensationellen 1:0-Erfolg gegen Bundesligist SV Darmstadt 98 gar nicht mehr aus dem Feiern heraus. „Einige sind Studenten, andere Auszubildende, andere haben normale Jobs“, beschrieb Trainer Matthias Born die Mischung seines Teams.
Nach einer rauschenden Fete in Nordbaden erwartete die Pokalhelden gestern wieder der ganz normale Alltag. Als Belohnung gibt es neben der garantierten Summe von 630 000 Euro nun im Achtelfinale aber kein Treffen mit Branchengrößen wie Dortmund oder dem Titelverteidiger FC Bayern, sondern ein Heimspiel gegen Arminia Bielefeld (7./8. Februar 2017).
„Bielefeld spielt zweite Bundesliga und ist der klare Favorit, aber wir werden alles geben, um vielleicht noch eine Runde weiter zu kommen“, sagte Born. Der Regionalligist aus dem Südwesten darf plötzlich sogar von einer Viertelfinalteilnahme im Dfb-pokal träumen.
Neben Darmstadt haben sich mit Mainz, Freiburg, Hoffenheim, Leverkusen und Ingolstadt in der zweiten Runde fünf weitere Bundesligisten aus dem Pokal verabschiedet. Damit verbleiben im Wettbewerb nur neun Teams der höchsten Spielklasse.
Beinahe wären es am Ende nur acht gewesen, denn Borussia Dortmund setzte sich am späten Mittwochabend erst nach Elfmeterschießen gegen Zweitligist Union Berlin durch. Zum Matchwinner wurde Pokaltorwart Roman Weidenfeller, der zwei Strafstöße parierte und damit aus für eine schnelle Entscheidung im Elfmeterschießen sorgte.
Insgesamt wurden fünf Duelle der zweiten Runde vom Elfmeterpunkt entschieden. Das gab es in der Geschichte des Pokals erst einmal, in der Saison 2004/2005.
Argumente für eine Weiterbeschäftigung beim VFL Wolfsburg sammelte derweil Interimstrainer Valérien Ismaël mit dem 1:0 in Heidenheim. „Er ist ein unglaublich positiver Typ, er packt uns gut. Er hat bisher sehr positiv auf uns eingewirkt“, lobte Siegtorschütze Mario Gomez nach dem ersten Wolfsburger Sieg seit Ende August. Manager Klaus Allofs erklärte: „Wir werden die nächsten Wochen abwarten, haben aber keine Deadline. Wir schauen uns Ismaël an, aber auch andere Alternativen.“
Im Pokal haben die Niedersachsen hingegen keine Wahlmöglichkeit: Sie müssen im Februar beim FC Bayern antreten.