Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Georg Teigl setzt sich durch

FCA Der Österreich­er war einer der wenigen Fca-akteure, der gegen die Bayern mit seiner Schnelligk­eit offensiv ein paar Akzente setzen konnte. Auch bei den Augsburger Ultras scheint er damit Pluspunkte gesammelt zu haben Kommentar

- VON ROBERT GÖTZ VON ROBERT GÖTZ robert.goetz@augsburger-allgemeine.de

Es lief die zehnte Minute in der Allianz-arena, als Georg Teigl seinen ersten großen Auftritt im neongelben Auswärtstr­ikot des FC Augsburg hatte. Zum ersten Mal in dieser Saison hatte Fca-trainer Dirk Schuster den Neuzugang von RB Leipzig in einem Pflichtspi­el in die Startelf beordert. Teigl, 25, setzte also zu einem Spurt an der rechten Außenlinie an, schüttelte zuerst Renato Sanches und Thiago ab und ließ dann auch seinen Gegenspiel­er Juan Bernat, 23, stehen.

Jetzt zählt der siebenfach­e spanische Nationalsp­ieler nicht gerade zu den langsamste­n Linksverte­idigern der Liga, doch Teigl kam er in dieser Situation nicht hinterher. Erst Weltmeiste­r Mats Hummels konnte die Situation auf Kosten eines Eckballs klären. Es sollte der einzige für den FCA an diesem Abend bleiben. Am Ende hatten die Bayern mit 3:1 (2:0) gewonnen, waren sie wieder einmal in einer frühen Phase, diesmal in der zweiten Runde des Dfbpokals, Endstation für den FCA.

Nur gut, dass die Augsburger als sparsame Schwaben den Pokal nicht allzu offensiv in den Gesamtetat einfließen lassen. Sagt Manager Stefan Reuter: „Eingeplant ist in unserem Etat immer nur die zweite Runde. Wir sind ja bekannt dafür, dass wir konservati­v planen. Es ist für uns natürlich bitter, dass wir in den letzten fünf Jahren dreimal auf die Bayern und einmal auf Dortmund getroffen sind. Das sind Gegner, die man sich erst im Frühjahr wünscht.“

Nun kann sich Reuter mit dem FCA auf die Bundesliga konzentrie­ren. Und da kommt es am morgigen Samstag (15.30 Uhr) schon wieder zum Duell mit dem FC Bayern. Diesmal in der Wwk-arena und die ist ausverkauf­t. Reuter hofft, dass seine Mannschaft da forscher auftritt als in München. „Insgesamt hat uns ein Tick Zuversicht und Mumm gefehlt. Gerade in der ersten Halbzeit war es ein Stück weit zu verhalten“, bilanziert Reuter.

Georg Teigl hatte er damit nicht gemeint. Der Österreich­er gehörte zu den auffälligs­ten Augsburger Akteuren. Immer wieder setzte er mit Wucht und Elan zu Spurts an und sorgte mit seiner Schnelligk­eit ab und zu für Entlastung und einen Hauch von Gefahr in der Bayernhälf­te. Da Trainer Schuster für Teigl aber auch in der Defensive genügend Aufgaben eingeplant hatte, wurde er nach fast genau einer Stunde erschöpft ausgewechs­elt.

Zuvor hatte Teigl aber noch einen Handelfmet­er verursacht, den Thomas Müller aber vergab. „Ich spiel’ den Ball nicht mit der Hand. Ich stehe mit dem Rücken zum Schiedsric­hter, ich weiß nicht, was er gesehen hat“, beteuerte Teigl nach dem Spiel seine Unschuld.

Ansonsten war er mit seinem Spiel ganz zufrieden. „Ich habe mir einiges zugetraut, ein paar gute Dribblings gemacht, ein paar Fouls gezogen. Nur vorne war ich in den Einzelakti­onen ein bisschen unruhig. Aber gegen solche Spieler habe ich auch noch nie gespielt. Da kann ich noch einiges lernen.“Es war sein »

Gegen den FC Bayern kann man im Pokal ausscheide­n. Es ist das Normalste der Welt. Und der FC Augsburg hat sich am Mittwoch auch nicht blamiert. Doch man wird das Gefühl nicht los, dass in München sogar eine Sensation möglich gewesen wäre, wenn sich die Fca-profis getraut hätten, zielstrebi­ger nach vorne zu spielen. Der fehlende Mut war darum nach dem Spiel bei allen Beteiligte­n auch Thema. Dieses Manko zieht sich wie ein roter Faden durch fast

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Foto: Eibner/stuetzle Georg Teigl (links) beschäftig­t hier Renato Sanches und Thiago. Der Fca-neuzugang von RB Leipzig war einer der wenigen Augsburger Spieler, der auch offensiv Akzente setzte.

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