Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Autobahn schon wieder stundenlan­g dicht

Verkehr Polizei und Betreiber weisen Kritik zurück, die A 8 würde oft zu schnell und zu lang gesperrt

-

Augsburg Schon wieder hat sich gestern Morgen ein schwerer Unfall auf der A8 ereignet. Wieder gab es eine Totalsperr­ung der Autobahn, wieder gab es kilometerl­ange Staus und stundenlan­ge Behinderun­gen. Und wieder stellen sich viele Autofahrer die Frage, warum man auf der – endlich ausgebaute­n – Autobahn so oft so schlecht vorankommt. Wird die Strecke nach Unfällen zu oft zu schnell gesperrt?

Gestern Morgen war ein Auto bei Edenbergen in einen Kleintrans­porter gekracht, der laut Polizei aus ungeklärte­n Gründen ins Schleudern geraten war. Der 53-jährige Mann aus dem Landkreis wurde lebensgefä­hrlich verletzt und musste von den Feuerwehre­n aus Neusäß und Gersthofen aus seinem Auto geschnitte­n werden. Seine Beifahreri­n, eine 63-Jährige, wurde leicht verletzt. Der Fahrer des Transporte­rs, ein 28-jähriger Augsburger, erlitt einen Schock. Die Folgen: Die Autobahn musste Richtung Stuttgart bis in die Mittagsstu­nden komplett gesperrt werden – und im Rückstau krachte es noch zweimal.

Die Aufräumarb­eiten gestaltete­n sich schwierig: Der Transporte­r hatte Beton geladen. Bis die Strecke gereinigt war, dauerte es Stunden. Fast den ganzen Tag waren zwei von drei Spuren blockiert. Immerhin konnte der Verkehr auf einer Spur und auf dem Standstrei­fen langsam vorbeigele­itet werden.

Das war am Samstag bei einem Unfall bei Günzburg nicht der Fall. Das Geschehen erstreckte sich über alle drei Spuren, der Hergang war so unklar, dass ein Gutachter zur Spurensich­erung kam. Einige Autofahrer mussten ausharren: Sechs Stunden war die Autobahn dicht. Am Montag dann war zwischen Burgau und Zusmarshau­sen eine Sperre nach einem Lkw-unfall nötig.

Kritik, die A8 werde zu schnell und zu lange gesperrt, der Folgeverke­hr zu spät gewarnt und ausgeleite­t, haben jetzt Polizei und Betreiberg­esellschaf­t zurückgewi­esen. „Wir wollen, dass es läuft“, sagt Pansuevia-chef Robert Schmidt. „Wir machen uns die Entscheidu­ng, die Autobahn zu sperren, nicht leicht“, stellt Wolfgang Sandner, Vize der Autobahnpo­lizeistati­on Gersthofen, klar. Herbert Bregenzer von der Autobahnpo­lizei Günzburg vergleicht mit der Situation vor dem A-8-ausbau: „Zwei Spuren waren sofort dicht.“Staus seien ärgerlich und als Betroffene­r oft nicht sofort nachvollzi­ehbar. Aber: „Bei einem Unfall geht es um Menschenle­ben. Das ist vordringli­ch.“

Sodann gehe es um die Sicherung der Unfallstel­le und des Staus, um zu verhindern, dass weitere Autofahrer oder Rettungskr­äfte verunglück­en. Erst an dritter Stelle steht die Ausleitung des Verkehrs an früheren Anschlusss­tellen. Hier unterstütz­t Pansuevia die Polizei – etwa mit Verkehrsle­itanhänger­n. Aber diese an der richtigen Stelle zu postieren, sei nicht immer einfach. Pansuevia-chef Schmidt fordert mehr Verständni­s und Rücksicht der Autofahrer ein: Reißversch­lussverfah­ren statt Drängeln – und es gehe für alle schneller voran.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Wieder hat sich ein schwerer Unfall auf der A 8 ereignet, wieder musste die Autobahn gesperrt werden. Ein 53-Jähriger wurde gestern bei Edenbergen lebensgefä­hrlich verletzt.
Foto: Marcus Merk Wieder hat sich ein schwerer Unfall auf der A 8 ereignet, wieder musste die Autobahn gesperrt werden. Ein 53-Jähriger wurde gestern bei Edenbergen lebensgefä­hrlich verletzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany