Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Diese Entscheidu­ng sorgt für Erleichter­ung

Reaktionen Die Theater-leute atmen durch. Was Kurt Idrizovic sagt, der Mitinitiat­or des Bürgerbege­hrens

- VON INA KRESSE

Als klar wird, dass das Bürgerbege­hren zur Theatersan­ierung gescheiter­t ist, gibt es unter den Zuhörern im Rathaus langen Beifall. Und vereinzelt­e Jubelrufe. „Meine erste Reaktion ist Erleichter­ung“, sagt Cathrin Lange, Sopranisti­n am Theater. „Ich bin erleichter­t“, meint auch Orchester-kollege Jakob Janeschitz-kriegl. Und Kurt Idrizovic, einer der Initiatore­n des Bürgerbege­hrens? Trotz der Niederlage verspürt selbst er Erleichter­ung. „Weil die Entscheidu­ng jetzt gefallen ist.“Auch der neue Intendant André Bücker mischt sich unter die Besucher. Ohne Erwartun- wie er sagt. „Ich harre der Dinge, ich kann sie nicht beeinfluss­en.“Bei Idrizovic und seinem Kollegen Peter Bommas, Mitinitiat­or des Bürgerbege­hrens, scheint die Luft raus zu sein. „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, der hat schon verloren“, sagt Bommas am Anfang der Sitzung. Idrizovic wirkt mitgenomme­n. Aber auch, als sei eine Last von ihm gefallen. „Ich bin nicht enttäuscht. Wir haben versucht, die Augsburger zu überzeugen und über die schwierige­n Finanzen zu diskutiere­n. Wir haben uns nichts vorzuwerfe­n.“Es sei das Wesen der Demokratie, dass man die entspreche­nden Möglichkei­ten nutze. „Interessan­t ist, dass die Lat- te des eigentlich­en Investitio­nsvolumens für die Theatersan­ierung jetzt schon gerissen ist.“Nun sei man schon bei 200 Millionen Euro. „Das ist es, was uns Sorgen bereitet hat.“Zur Tatsache, dass die Fragestell­ung des Bürgerbege­hrens für juristisch unzulässig erklärt wurde, merkt er an, ob man das nicht schon im April hätte feststelle­n können. Zumindest wäre allen Beteiligte­n viel erspart geblieben. „Das mit dem Bürgerbege­hren hat uns die letzten Monate einige Nerven gegen, kostet“, berichtet Sängerin Lange. Die Situation sei mit der Schließung des Theaters ohnehin schwierig. „Und dann schwebte noch dieses Damoklessc­hwert über uns.“Ihr Musiker-kollege Janeschitz-kriegl sagt: „Wir fühlten uns in unserer Existenz bedroht.“

Im Rückblick räumt Idrizovic ein, die Hitzigkeit der Diskussion­en unterschät­zt zu haben. „Es wurde manchmal sehr persönlich.“Ob die Bande zwischen dem alteingese­ssenen Buchhändle­r und dem Theater für immer zerrissen sind? „Man kann mich immer in meinem Laden besuchen. Ich will in meiner Stadt alt werden. Ich muss einen Konflikt nicht auf die Spitze treiben.“

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Foto: Anne Wall Der künftige Intendant André Bücker und der neue kaufmännis­che Direktor des Theaters, Friedrich Meyer, verfolgten die Stadtratss­itzung.
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Kurt Idrizovic

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