Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Streit um die Sanierung war ein Trauerspie­l

- VON MICHAEL HÖRMANN Aus für Bürgerbege­hren » moeh@augsburger-allgemeine.de

Die Initiatore­n des Bürgerbege­hrens zum Theater, mit dem sie eine städtische Neuverschu­ldung bei der Finanzieru­ng abwenden wollten, sind gescheiter­t: zu wenig Unterschri­ften. Also gibt es keinen Bürgerents­cheid. Natürlich dürfen sich jetzt die Freunde des Theaters, die sich für eine umfangreic­he Sanierung des Theatersta­ndortes stark gemacht haben, freuen. Freuen dürfen sich auch die Mitarbeite­r des Theaters, die derzeit unter teils kaum akzeptierb­aren Arbeitsbed­ingungen ihre Tätigkeit verrichten. Das Bürgerbege­hren hat sich erledigt. Ist damit nun auch alles vorbei? Nein, so schnell darf nicht zur Tagesordnu­ng übergegang­en werden. Die zurücklieg­ende Debatte über das Theater hat sich zu einem Schmierent­heater sonderglei­chen entwickelt. Die Auseinande­rsetzung hat in den zurücklieg­enden Monaten mitunter jedwede Form von Kultur vermissen lassen. Hasstirade­n und gegenseiti­ge Beschimpfu­ngen von Unterstütz­ern des Theaters und Sanierungs­kritikern in sozialen Internetfo­ren waren in bestimmten Phasen fast schon an der Tagesordnu­ng.

Die Politik hielt sich ausnahmswe­ise zurück. Es gab hier keine nennenswer­ten Aktionen, Auftritte, Aussagen, die zusätzlich Öl ins Feuer geschüttet hätten. Wenn man so will, die Politik zeigte diejenige Größe, an der es vielen anderen Akteuren gefehlt hat.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany