Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Was sich im neuen Jahr alles ändert – die Bundesregierung informiert
Noch vor Weihnachten veröffentlichte die einen Artikel mit den wichtigsten Änderungen, die das Leben der Deutschen nach den Vorgaben der Bundesregierung verändern. Eine der wichtigsten Änderungen betrifft zum Beispiel das Geschirrspülmittel. Hier wird der Phosphatgehalt bei den Tabs auf 0,3 Gramm in der Standarddosierung gesenkt. Für notorisch zwanghafte Abspüler eine beunruhigende Neuigkeit.
Auch die Bundesbürger, die selbst Strom erzeugen, werden „stärker zur Kasse gebeten“. Meine Nachbarn von schräg gegenüber schauen dann dumm aus der Wäsche. Sie betreiben nämlich seit Jahren ein kleines Schnarchkraftwerk, das sich in der Mitte des Ehebetts befindet. Da der Ehemann Extremschnarcher ist, reicht die selbstproduzierte Energie aus, um Kühlschrank und Tv-gerät mit Strom zu versorgen.
Aber – positiv? – die Krankenkassen übernehmen im neuen Jahr die Kosten für die Online-sprechstunden bei Ärzten. Früher hieß es ja, die eindrucksvolle und respektable Erscheinung des Hausarztes mit seiner sonoren Stimme – „Wie geht es uns heute?“– würde schon zur Genesung des Patienten beitragen. Jetzt bekommt der hilfesuchende Patient die Diagnose als E-mail auf seinen Rechner geschickt. Das ist im Übrigen in Indien – „von Indien lernen, heißt siegen lernen“– schon gang und gäbe.
Im besagten Artikel findet sich auch noch die Mitteilung, dass das Effizienzlabel für Elektrogeräte aussagekräftiger werden soll. Das wird Laubbläser- und Bohrmaschinenfetischisten erfreuen. Ein Effizienzlabel für Politiker wäre da vielleicht sinnvoller gewesen. Aber ob das dann Thomas de Maizière oder Peter Altmaier bekommen hätten, bezweifle ich.
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An dieser Stelle blickt der Kabarettist Silvano Tuiach für uns auf das Geschehen in Augsburg und der Welt.