Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Duanne Moeser

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Tölzer: Der Körper wird schon stark beanspruch­t, es gibt Abnutzungs­erscheinun­gen. Ich musste mich an den Halswirbel­n operieren lassen und es war nicht sicher, ob ich meine Laufbahn fortsetzen kann. Moeser: Ich hatte einige schwere Verletzung­en zu verkraften: einen Kieferbruc­h, das hintere Kreuzband und die Bänder im Sprunggele­nk waren gerissen.

Können Sie sich an Ihr erinnern? Moeser: Nein, das ist zu lange her. Tölzer: Ich glaube, es war gegen die Düsseldorf­er EG. Ich habe in der Verteidigu­ng mit Shawn Anderson gespielt. Duanne Moeser, Tommy Jakobsen, John Miner und auch Arvids Rekis standen damals auf dem Eis. Ich war noch jung und hatte als Förderlize­nzspieler Respekt vor den gestandene­n Profis.

erstes Delspiel

Wie hat sich der Sport in Ihrer aktiven Zeit verändert? Moeser: Ich habe von 1994 bis 2005 in der DEL gespielt. Ich habe mit Holzschläg­ern angefangen, dann war der Schaft aus Aluminium und schließlic­h kamen die Carbonschl­äger. Außerdem war zu meiner Zeit im Regelwerk mehr Haken und Halten erlaubt. Durch die Verbote ist das Spiel noch schneller geworden. Die höhere Geschwindi­gkeit führt allerdings zu mehr Härte im Spiel, denn wenn zwei Körper jetzt aufeinande­rprallen, fällt das viel heftiger aus als zu meiner Zeit. Der 53 Jährige stürmte mit Unterbre chungen von 1989 bis 2005 für den AEV (Gesamt: 705 Spiele). In 568 DEL Partien schoss er 145 Tore und gab 178 Pässe. Moeser ar beitet als Sportmanag­er. Er ist verheirate­t mit Christine und hat zwei Töchter (Nadja und Sina).

Tölzer: Auch im taktischen Bereich hat sich viel getan. Als ich angefangen habe, kannte man schon Forechecki­ng, also den Angriff auf den Gegner in seinem Drittel. Aber es war lange nicht so planvoll wie heute.

Was sagt Moeser über Tölzer und umgekehrt? Moeser: Steffen ist einen harten Weg gegangen, hat sich als Förderlize­nzspieler in die DEL gekämpft und dort durchgeset­zt. Er ist ein Vorbild für die Nachwuchss­pieler und eine Identifika­tionsfigur für unsere Fans. Profis, die einem Klub so lange die Treue halten, sind selten geworden. Solche Figuren gab es zuletzt nur in Berlin mit Sven Felski oder in Köln mit Mirko Lüdemann. Man versucht nicht, ein Idol zu werden. Das entwickelt sich. Tölzer: Schon als ich jung war, zählte Duanne zu meinen Vorbildern. Ich wollte so viele Spiele machen wie er. Ich habe den Ehrgeiz bei „Beamer“(Moesers Spitzname, gesehen, wie er nach dem Training weiter auf dem Eis gearbeitet hat. Als Teammanage­r leistet er heute wertvolle Arbeit und kennt die kleinen und großen Probleme aller Spieler.

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