Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Willkommen bei den Büchls
Flüchtlinge Die Augsburger haben einen Flüchtling aufgenommen – wie die Hartmanns im Kino. Die Geschichte von Abiel aus Eritrea und seiner neuen Familie
ist ein Ausnahmefall. takt mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie.
Fragt man Abiel, was ihm am besten an Deutschland gefällt, überlegt er nicht lange: „Die Freiheit“, sagt er, „und die Möglichkeiten, die sich mir hier für die Zukunft bieten.“Abiel ist anerkannter Flüchtling und hat damit die Berechtigung, dauerhaft in Deutschland zu bleiben. Er absolviert ein Berufsvorbereitungsjahr an einer katholischen Berufsschule, in seiner Freizeit spielt er Fußball in der B-jugend des TSV Gersthofen. Im November machte er ein Praktikum in einem Sportgeschäft. Die Arbeit bereitete ihm Freude, gerne würde er später eine Ausbildung im Verkauf beginnen.
Mit seiner Familie in Eritrea hält er den Kontakt übers Telefon. Während seiner Zeit in der Clearingstelle freundete er sich mit anderen Flüchtlingen aus Eritrea an. Die Julie Freundin“geworden. Das Zusammenleben läuft harmonisch. Auch Lucian und Chiara verstehen sich gut mit Abiel. „Mit Abiel ist unsere Familie ein bisschen größer geworden und noch enger zusammengewachsen“, sagt Chiara. „Abgesehen davon, dass jetzt morgens eine Person mehr ins Bad muss, hat sich kaum etwas verändert“, sagt Lucian.
Nur beim Essen gibt es manchmal kleine Differenzen. „Wir kochen oft doppelt“, sagt Christine Büchl und lächelt. Mit der deutschen Küche kann sich Abiel noch nicht so ganz anfreunden. Die Büchls hingegen sind ganz begeistert von einigen eritreischen Rezepten und Gewürzen und haben diese in ihren Speiseplan aufgenommen. Und es gibt ein Gericht, das allen Büchls und Abiel gleichermaßen schmeckt: Spaghetti mit Tomatensoße.