Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Taschenlampe an
Augsburg Wie Kinder den Dom erleben
Taschenlampenführungen Die nächsten Termine sind am 20. und am 27. Januar, jeweils von 17 bis 18 Uhr. Anmeldung im Dompfarramt unter Tel. 0821/3166 8511 oder per E Mail: dompfarramt@bistum augsburg.de. Anmeldeschluss ist je weils am Tag vor der Führung. Treffpunkt ist an der Römermauer vor dem Dom. Die Teilnahmegebühr beträgt zwei Euro, maximal fünf Euro bei mehreren Geschwistern. Ta schenlampe nicht vergessen! Das Pfarramt bietet immer wieder verschiedene Führungen durch den Dom an. (mai) Archiv Foto: Anette Zoepf Langsam schwindet das Abendlicht, doch die steinerne Jesusfigur über dem Portal des Augsburger Doms ist hell erleuchtet. Kein Wunder. Denn ihr zu Füßen stehen etwa fünfzehn Kinder und haben ihre Taschenlampen auf die Figur gerichtet. Der Augsburger Dom zieht wegen seiner herausragenden Portale und Glasfenster viele kunstsinnige Besucher an. Doch auch Kinder können das Gotteshaus mehrmals im Jahr auf ganz besondere Weise für sich entdecken: bei einer Taschenlampenführung.
Religionspädagogin Hildegard Steuer muss es den Jungs und Mädels nicht zweimal sagen: „Und jetzt leuchtet mal ganz stark auf die Mutter Gottes an der Pforte“. Nach und nach erklärt sie die Symbolik des steinernen Portals. Im Dom dauert es nicht lange, bis die Kinder auf ein paar ganz besondere Gesellen stoßen. Kleine, bunte Domgeister, die Hildegard Steuer an besonderen Orten im Gotteshaus platziert hat. Am Weihwasserkessel etwa, oder der Holzfigur von Bischof Ulrich oder in der Marienkapelle. Immer wieder weist sie Kinder auf Punkte hin, die sie mal anstrahlen könnten. Ganz besonders spannend ist es natürlich im finsteren Kreuzgang, wenn die vielen Grabplatten nur von Taschenlampenstrahlen erhellt werden. Und natürlich hat sich hier auch ein Domgeist versteckt, ganz am Ende, wo auf eine die Verkündigungsszene zu sehen ist und die Pädagogin die Lilie als Symbol der Reinheit erklärt.
So geht es weiter durch den Dom bis in die geheimnisvolle Krypta zum Grab des Heiligen Simpert, der vor 1200 Jahren das erste Gotteshaus an dieser Stelle errichtet hat und der wegen seiner guten Tat sehr beliebt war. Hildegard Steuer erzählt die Legende vom verlorenen Kind und dem Wolf, die dem Bischof zugeschrieben wird. So erfahren die Kinder, warum Simpert ihr Schutzheiliger ist. Wie im Flug ist die Stunde vergangen und schon die Taschenlampenführung endet an dem 14 Meter hohen Christophorusfresko.