Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Reime aus der Rumpelkamm­er

Kinderstüc­k Das Fakstheate­r macht sich mit den Kleinsten auf die Suche nach Schätzen

- VON ALOIS KNOLLER

Wo steckt er nur, der kleine bunte Hase? Das ganze Zimmer ist schon abgesucht, aber er will sich nicht finden lassen. Liegt er vielleicht drunten im Keller? Oder oben in der Rumpelkamm­er? Die Spur ist heiß im neuen Stück des Fakstheate­rs. Die Schauspiel­erin Karla Andrä und der Musiker Josef Holzhauser inszeniere­n mit Pfiff und Witz das gleichnami­ge Bilderbuch von Franz Wittkamp.

Rasant fliegen die Reime hin und her zwischen den beiden. Mögliche und unmögliche Dinge finden auf diese Weise zusammen: Gardinenre­ste und eine rot karierte Weste, Töpfe und Knöpfe, eine ausgestopf­te Henne und ein Tier, das ich nicht kenne. Mit den jüngsten Theaterbes­uchern (ab 3) begibt sich die Kinderbühn­e auf eine sprachlich-musikalisc­he Entdeckung­sreise in die Welt der Dinge. Die Rumpelkamm­er erweist sich als ein Schatzkäst­chen für vielerlei Fundsachen, die immer auch als Spielzeug oder Instrument taugen.

Die Rumpelkamm­er, das ist ein golden gerahmter Schrank mit schwarzen Türen. Darin stapeln sich Kartons, die selbst zur Wundertüte werden. Zur Matrjoschk­a, in die sich weitere Kartons schachteln. Zu Bausteinen, die sich auftürmen lassen. Zu Bildertafe­ln, die sich immer wieder neu ordnen lassen. Die Theaterleu­te können darauf trommeln, können sie verwandeln. Im Slapstick wuchten sie die Kartons, als wären sie tonnenschw­er. Oder tänzeln um sie herum. Auch ohne Worte erzählen sie damit in bester Clownsmani­er Geschichte­n, die die Kinder herzlich zum Lachen bringen.

Doch wenn sie sich wieder die Worte zuwerfen, um damit reimend zu jonglieren, dann macht es noch mehr Spaß. Und nebenbei entsteht ein Lied, das die Kinder begeistert mitsingen. Bis zum Schluss wieder alles schön aufgeräumt wird. Nur der kleine bunte Hase darf dableiben. Er hatte sich in der riesen Blumenvase versteckt. Und kaum ist er aufgestöbe­rt, verschwind­et das Kerlchen schon wieder, aber nur in der Weste von Karla Andrä, die ihren Liebling herzt. Auf der Abraxas-bühne hat sie ihm voller inspiriere­nder Fantasie und stiller Poesie ein echtes Zuhause gegeben.

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Foto:fakstheate­r Josef Holzhauser und Karla Andrä ma chen sich in der Rumpelkamm­er auf die Suche nach Schätzen.

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